26.08.2009 | 00:00:00 | ID: 1833 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Minister Peter Hauk MdL: "Wichtigstes Ziel der Landesregierung ist ein leistungsfähiger, zukunftsorientierter Milchsektor in Baden-Württemberg"

Stuttgart (agrar-PR) - Minister Peter Hauk besuchte Landwirtschaftliches Zentrum für Rinderhaltung, Grünlandwirtschaft, Milchwirtschaft, Wild und Fischerei Baden-Württemberg (LAZBW) in Aulendorf und Wangen
"Die Milchwirtschaft befindet sich derzeit in einer außerordentlich angespannten Marktsituation. Deutschland-, europa- und weltweit sind die Milchpreise auf einem historisch niedrigen Niveau. Wichtigstes Ziel der Landesregierung ist ein leistungsfähiger, zukunftsorientierter Milchsektor in Baden-Württemberg. Dazu ist ein Handeln auf verschiedenen Ebenen und Hand in Hand mit allen Akteuren notwendig", sagte der baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk MdL, bei seinem Besuch des Landwirtschaftlichen Zentrums für Rinderhaltung, Grünlandwirtschaft, Milchwirtschaft, Wild und Fischerei Baden-Württemberg (LAZBW) am Mittwoch (26. August) in Aulendorf und Wangen (beides Landkreis Ravensburg).

Deutschland ist der größte Milchproduzent und Nettoexporteur der EU. Der Milchmarkt ist mit dem EU-Binnenmarkt eng verflochten, circa 44 Prozent der deutschen Milchmenge gehen als Milchprodukte in den Export. Gleichzeitig liegen die Importe bei circa 35 Prozent der Erzeugungsmenge Deutschlands.
"Die EU-Milchquotenregelung wird im Jahr 2015 auslaufen. Eine staatlich gelenkte Mengenbegrenzung wird daher zukünftig nicht mehr stattfinden. Die Anforderungen an die Wettbewerbsfähigkeit und Marktorientierung sowohl der milcherzeugenden als auch der milchverarbeitenden Betriebe werden deshalb zukünftig weiter steigen", erklärte der Minister.

Rahmenbedingungen für stabilen Markt geschaffen

Angesichts der schwierigen Marktlage habe Baden-Württemberg die Möglichkeiten für Begleitmaßnahmen auf Landesebene genutzt, die über die Beschlüsse des Health-Check 2008 eröffnet wurden. Die Weiterentwicklung der Fördermaßnahmen des Landes, wie beispielsweise bei der Investitionsförderung, beim MEKA oder bei der Ausgleichszulage seien bereits in der Umsetzung. Die EU habe im Rahmen der gemeinsamen Agrarmarktpolitik bereits eine Reihe von Maßnahmen zur Marktstabilisierung umgesetzt, unter anderem über die Intervention und Ausfuhrerstattungen.

"Kurzfristig müssen jedoch noch weitergehende EU-weite Maßnahmen zur Stabilisierung des Milchmarktes, wie eine befristete Erhöhung der Interventionspreise und Ausfuhrerstattungen und ein EU-weites Einfrieren der 2010 vorgesehenen Quotenerhöhung erfolgen. Es darf nicht passieren, dass zukunftsfähige Betriebe aufgrund der aktuell schwierigen Marktsituation zum Aufgeben gezwungen werden", forderte Hauk.

Milchwirtschaft fit für Herausforderungen der Zukunft machen

In Baden-Württemberg sind über 11.000 Milchviehhalter mit ihren Familien in der Milchproduktion tätig, darüber hinaus beschäftigen die Molkereien im Land rund 4.500 Mitarbeiter/innen. "Die Milcherzeugung und Milchverarbeitung ist damit eine der wichtigsten Branchen der heimischen Ernährungsindustrie und gleichzeitig ein Rückgrat für den ländlichen Raum, insbesondere in den Grünland- und Mittelgebirgsregionen des Landes", erläuterte der Minister.

Entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit einer Branche seien neben den Standortbedingungen vor allem das Wissen und die Innovationsbereitschaft der darin Tätigen. "Die Fähigkeiten der Milchbäuerinnen und Milchbauern auf ihren Betrieben und der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Molkereien sind deshalb ein wesentlicher Faktor für die Zukunftsfähigkeit der Milchwirtschaft in Baden-Württemberg", betonte Peter Hauk. Die Leistungen des LAZBW im Rahmen der Aus-, Fort-, und Weiterbildung seien deshalb Kernfunktionen für die zukünftige Leistungsfähigkeit dieses gesamten Wirtschaftszweigs.

Nachhaltige Maßnahmen bedingen kompetente Unternehmer

"Die Erschließung neuer Märkte, die Entwicklung neuer Produkte und die Verbesserung von Produktionsverfahren bedingt kompetente, gut ausgebildete Mitarbeiter in den milchverarbeitenden Betrieben", so Minister Hauk. Der Standort Wangen des LAZBW sei deshalb ein wichtiger Baustein in der aktiven Unterstützung der milchverarbeitenden Industrie durch das Land. Mit seiner Untersuchungs- und Analysetätigkeit in den verschiedenen Bereichen unterstütze das LAZBW in Wangen die Milchwirtschaft darüber hinaus in der Qualitätssicherung und leiste damit auch einen wichtigen Beitrag zum Verbraucherschutz.

Am Standort Aulendorf betreibe das LAZBW neben der Aus- und Weiterbildung praxisorientierte Forschung für die Milcherzeuger, die Rinder- und Schafhalter, die Grünlandwirtschaft samt Futterbau- und –konservierung sowie die Biogasproduktion. Diese vielfältigen Aufgaben in Aulendorf würden ergänzt durch die Leistungen der Fischerei- und Wildforschungsstellen.

"Das Land setzt auf eine aktive Unterstützung der Landwirtschaft und Molkereiwirtschaft bei der laufenden Verbesserung, Weiterentwicklung und Optimierung ihrer Produktionsverfahren. Damit wird die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe gestärkt aber auch die Anpassung an neue Herausforderungen erleichtert, unabhängig davon ob es sich um die Anforderungen des Marktes, veränderte gesellschaftliche Wertevorstellungen oder globale Herausforderungen wie beispielsweise den Klimawandel handelt", hob Hauk hervor.

Weitere Informationen zur Milchpolitik in Baden-Württemberg sind auf der Internetseite des Ministeriums für Ernährung und Ländlichen Raum unter
www.mlr.baden-wuerttemberg.de
oder
www.lvvg-bw.de abrufbar.
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Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg
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