10.01.2020 | 14:15:00 | ID: 28223 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Ministerin Barbara Otte-Kinast: „2020 wird das Jahr der Entscheidung"

Hannover (agrar-PR) - Erstmals agrarpolitischer Neujahrsauftakt/ Ziel ist ein Gesellschaftsvertrag
„Das neue Jahr sehe ich als Jahr der Entscheidungen", erklärte Ministerin Barbara Otte-Kinast. Die Landwirtschaft befinde sich in einem schwer wiegenden Umwälzungsprozess, der in Form und Umfang völlig neu sei. Um den Prozess aktiv mitzugestalten, rief sie ihre rund 50 Gäste aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen dazu auf, gemeinsam alle Kräfte zu mobilisieren.

Die Niedersächsische Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz hatte erstmals zu einem agrarpolitischen Neujahrsauftakt in ihr Haus nach Hannover eingeladen. Ihr Wunsch: Miteinander auf Augenhöhe zu reden, Meinungen auszutauschen und sich zu vernetzen. „Ich habe mir einen Gesellschaftsvertrag als Ziel gesetzt, um die Landwirtschaft und die Gesellschaft wieder miteinander zu vereinen", kündigte Ministerin Otte-Kinast an.

Mit Blick auf die Schlepperdemos und Bauernproteste zitierte Ministerin Otte-Kinast Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier: „So viel Streit war lange nicht!" Streit an sich könne konstruktiv sein. Sie habe allerdings das Gefühl, dass die Lauten immer lauter werden und die Mehrheit sich stumm abwendet. „So schlagen wir keine Brücke zur Gesellschaft. Die Gesellschaft ihrerseits aber auch nicht zur Landwirtschaft", erklärte Ministerin Otte-Kinast.

Um beide Ebenen zu vereinen, benötige man Antworten auf die Fragen: Welche Landwirtschaft will die Gesellschaft überhaupt? Welche Erwartungen hat die Gesellschaft an unsere Landwirtschaft? Was ist sie bereit, für die Umsetzung ihrer Forderungen zu bezahlen? Und welches Angebot machen die Landwirte selbst?

Ein wichtiger Baustein sei die Niedersächsische Ackerbaustrategie, an der bereits gearbeitet wird. Ziel ist es, die gesellschaftlichen Erwartungen an die Pflanzenproduktion mit dem Wunsch nach einer zukunftsfähigen heimischen Landwirtschaft und den Einkommensinteressen der Landwirte unter einen Hut zu bekommen. „Dabei werden wir auch an Reduktionszielen, namentlich im Bereich Pflanzenschutz, nicht vorbeikommen", erklärte die Ministerin.

Ein weiteres Thema sei die Zukunft der Tierhaltung. „Die Erwartungen der Menschen an den Umgang mit den Tieren sind hoch. Gleichzeitig lastet auf den Betrieben ein enormer wirtschaftlicher Druck. Und die Zahlungsbereitschaft für mehr Tierwohl an der Ladenkasse ist sehr begrenzt. Das passt so alles nicht mehr zusammen", stellte Ministerin Otte-Kinast fest. Ihr Vorschlag für eine Transformation sei eine Finanzierung aus öffentlichen Mitteln. Als Vorbild für einen gelungenen Gesellschaftsvertrag führte die Ministerin die ökologische Landwirtschaft an. „Gesellschaftliche Erwartungen an Nachhaltigkeit und bäuerliche Einkommensinteressen werden hier in Einklang gebracht", erklärte Otte-Kinast.

Die Ministerin rief dazu auf, die Opferhaltung zu verlassen, als Landwirtschaft zur Problemlösung beizutragen und die darin liegenden Chancen zu ergreifen.
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