Brüssel (agrar-PR) - Brüssel:
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) bezeichnete die
heute in Brüssel von der EU-Kommission vorgelegten Leitlinien zur
Handhabung der Agrogentechnik als "gefährliches Blendwerk". Die
EU-Kommission hat den Mitgliedsstaaten in Aussicht gestellt, künftig
selbst nationale Anbauverbote für gentechnisch veränderte Pflanzen zu
erlassen. Dafür wolle sie auf EU-Ebene im Gegenzug die Zulassung für
gentechnisch veränderte Organismen (GVO) beschleunigen. Der nun
präsentierte Vorschlag habe jedoch einen so unverbindlichen Charakter,
dass Gentechnik-Konzerne und Gentech-Bauern nationale Anbauverbote mit
Klagen leicht aushebeln könnten. Dies ginge auf Kosten der
gentechnikfreien Landwirtschaft und der Verbraucher, die keine
gentechnisch veränderten Lebensmittel wollten.
Heike
Moldenhauer, BUND-Gentechnikexpertin: "Die EU-Kommission will unter dem
Deckmäntelchen der nationalen Souveränität Gentech-Pflanzen in Europa
durchsetzen. Die Mitgliedsstaaten dürfen auf diesen Bluff nicht
reinfallen und im Gegenzug der Zulassung von 16 Gentech-Pflanzen, die
auf eine Anbaugenehmigung warten, zustimmen. Sie müssen darauf
bestehen, nationale Anbauverbote auf einer sicheren Rechtsgrundlage
erlassen zu können." Bis dies umgesetzt sei, dürfe die EU-Kommission
keine weiteren Gentech-Pflanzen zum Anbau zulassen.
Es zeige
sich erneut, dass die EU-Kommission mit ihrer gentechnikfreundlichen
Politik meilenweit von den Interessen der Menschen entfernt sei, so
Moldenhauer. "Die Europäer wollen keine Gentechnik. Nur
Gentechnikindustrie will Gentechnik."
Pressekontakt:
Heike Moldenhauer, BUND-Gentechnikexpertin, Tel. 0 30 / 2 75 86-456 bzw.
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