13.04.2011 | 11:55:00 | ID: 9074 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Neue Nahrungsmittelkrise am Horizont?: 7-Punkte-Plan soll Wiederholung verhindern

Bonn (agrar-PR) - Drei Jahre nach der globalen Lebensmittelkrise von 2007/2008 finden sich auch heute Elemente der damaligen Krisensituation in den aktuellen Preiskurven wieder.
Insbesondere die erhöhte Biotreibstoffproduktion, steigende Ölpreise, sinkende Dollarkurse, Exportbeschränkungen und Panikkäufe treiben die Preise für Nahrungsmittel zusätzlich in die Höhe – wenn auch nicht in gleichem Umfang wie vor drei Jahren.

Das berichtet das Internationale Food Policy Research Institute (IFPRI) in Washington D.C. und legt einen 7-Punkte-Plan zur Vermeidung künftiger Nahrungsmittelkrisen vor. Er umfasst verschiedene Initiativen und Reformen. IFPRI setzt vor allem auf effektive Politikstrategien und Investitionen in Technologien, um die Nahrungsmittel-Treibstoff-Konkurrenz zu minimieren.

Außerdem wird die Schaffung sozialer Netzwerke für die am meisten betroffenen Gruppen innerhalb der Gesellschaft dringend empfohlen, um die Auswirkungen der Preiskrisen abzufedern.

Neben dem Aufruf zu transparentem, fairem und freiem globalen Handel wird auf die Anlage einer physisch vorhandenen Getreidereserve gedrungen. Diese Reserve könne beispielsweise vom Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) geführt werden. Sie sollte durch Spenden großer Nahrungsmittelexporteure wie USA, Kanada und Frankreich, aber auch von großen Nahrungsmittelproduzenten wie Indien und China gefüllt werden.

Angesichts der Auswirkungen des Klimawandels seien außerdem Strategien und Investitionen auf dem Gebiet der kleinbäuerlichen Landwirtschaft und die Anpassung der Produktion an die veränderten Klimabedingungen notwendig. Eine internationale Arbeitsgruppe soll regelmäßig die Welt-Nahrungsmittelsituation prüfen und Maßnahmen einleiten, um exzessive Preisschwankungen zu vermeiden. Zwar existierten bereits verschiedene Arbeitsgruppen, doch fehle es bisher an Zusammenhalt in den Anstrengungen, die Preisschwankungen richtig zu analysieren und angemessen darauf zu reagieren.

Um an einem Strang zu ziehen, sollen die Arbeitsgruppen zukünftig aus Mitgliedern verschiedener Internationaler Schlüsselorganisationen, wie beispielsweise FAO, IFAD, OECD, Welthandelskonferenz, Weltbank, WHO, Welternährungsprogramm und IFPRI bestehen. (aid)
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