06.05.2010 | 00:00:00 | ID: 5653 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Niedersachsen hält strukturpolitisch weiter innovativ Kurs gen ländliche Räume

Hannover (agrar-PR) - Zahlreiche neue Flurbereinigungs- und Dorferneuerungsverfahren
Die seit einigen Jahren an den ländlichen Raum gestellten Herausforderungen, werden weiter anspruchsvoller und vielschichtiger. Es geht längst nicht mehr nur um demographischen Wandel und Erhalt besonders geprägter Lebensräume. Der ländliche Raum entwickelt sich mehr und mehr zu Innovationsräumen für neue moderne Entwicklungen. Ob beispielsweise als Tourismus- oder Energieregion kommt ihm stetig wachsende Bedeutung zu.

Die Stärkung der ländlichen Räume ist deshalb im Fokus der niedersächsischen Landesregierung. Dabei haben sich die bereit gestellten Landentwicklungsinstrumente bewährt, die Gemeinden, Bürgern, Landwirten und Wirtschaftsbeteiligten als zukunftsorientierte Hilfen zur Selbsthilfe angeboten werden.

Regionale Zusammenarbeit zwischen allen Akteuren vor Ort und einer moderierenden Landesverwaltung, die nicht nur Geldgeber, sondern darüber hinaus Ideengeber und Netzwerkarchitekt ist, sind unverzichtbare Bestandteile einer erfolgreichen Landentwicklung geworden. Sektorübergreifendes Denken und Handeln ist gefragt; integrierte Projekte und Programme sowie Bündelung von Planungen und Finanzierung sind notwendig. Niedersachsen investiert in den ländlichen Raum und leistet mit den erfolgreichen Programmen wesentliche und wirksame Beiträge zu dessen nachhaltiger Entwicklung und zur Verbesserung der Lebensqualität sowie zur Schaffung von gleichwertigen Lebensbedingungen in Stadt und Land.

Mit PROFIL stehen in sieben Jahren etwa 975 Millionen Euro der Europäischen Union zur Verfügung. Zusammen mit den Kofinanzierungsmitteln seitens des Bundes, des Landes und der kommunalen Gebietskörperschaften kann Niedersachsen rd. 1,7 Milliarden Euro für die Förderung des ländlichen Raums einsetzen. Damit wird ein Investitionsvolumen von 3,0 Mrd. € ausgelöst - und somit wichtige Beschäftigungsimpulse für den Mittelstand.

Der niedersächsische Weg zur nachhaltigen Entwicklung mit seinen integrierten Ansätzen wird im Wesentlichen durch die Flurbereinigung und die Dorferneuerung gekennzeichnet. Um dies auch in Zukunft zu gewährleisten, wird vom Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung jährlich das Flurbereinigungs- und Dorferneuerungsprogramm fortgeschrieben. Darin werden die Arbeitsschwerpunkte im ländlichen Raum im Hinblick auf Flurbereinigungs- und Dorfentwicklungsverfahren verbindlich festgelegt. (Die Bekanntgabe des Flurbereinigungs- und Dorferneuerungsprogramms durch Landesentwicklungsministerin Astrid Grotelüschen erfolgte am heutigen Donnerstag, 06.05.2010 im Großen Sitzungssaal ihres Ministeriums in Hannover).

Das Flurbereinigungsprogramm weist für das Jahr 2010 insgesamt 15 neue verbindliche Projekte mit einer Gesamtgröße von rund 17.400 ha aus, die innerhalb der nächsten zwei Jahre zur Einleitung kommen können. Ein wesentlicher Teil dieser Projekte dient der Umsetzung von Planungen der öffentlichen Hand zum Bau von Bundesfernstraßen sowie Ortsumgehungen. Der damit verbundene erhebliche Flächenbedarf sowie die daraus resultierenden Nutzungskonflikte werden im Rahmen der Flurbereinigung gelöst. Einen weiteren Schwerpunkt bilden die sogenannten Zweckverfahren, in denen die Interessen der örtlichen Landwirtschaft mit Zielen der Wasserwirtschaft, des Naturschutzes, der Landschaftspflege und anderen öffentlichen Belangen verknüpft werden. Zusätzlich können kommunale Entwicklungen berücksichtigt und bodenordnerisch begleitet werden.

Die Verfahren werden von den elf Ämtern für Landentwicklung (ÄfL) in den Behörden für Geoinformation, Landentwicklung und Liegenschaften (GLL) begleitet. Insgesamt betreuen die ÄfL mehr als 300 Flurbereinigungsverfahren mit einer Fläche von ca. 390.000 ha.

In das Dorferneuerungsprogramm werden mit dessen Fortschreibung 28 Dorfentwicklungsverfahren neu aufgenommen. Damit befinden sich 408 Dorfentwicklungsverfahren in der Förderung.

Die Benennung der neu aufgenommenen Dörfer ergab sich aus den Ergebnissen der Integrierten Entwicklungskonzepte (ILEK) bzw. Regionalen Entwicklungskonzepten (Leader - REK). Die Dörfer haben bereits konkrete Vorstellung hinsichtlich ihrer Handlungsfelder entwickeln können.

Es zeigt sich nach wie vor, dass sich der eingeschlagene niedersächsische Weg, Regionen auf der Grundlage abgestimmter Entwicklungskonzepte zu unterstützen und zu fördern als richtig erwiesen hat.

Die intensive Dorferneuerungsplanung mit ihrer ausgeprägten Bürgerbeteiligung, fachlichen Betreuung und anschließenden Förderung investiver Maßnahmen kennzeichnen die Dorferneuerung in Niedersachsen.

Der Strukturwandel in der Landwirtschaft, aber auch der demografischen Veränderungen wirken sich ganz unmittelbar auch auf die Dörfer aus, vor allem auch auf die Dorfkerne, und führen zunehmend zu einem schleichenden Verlust der dorftypischen Funktionsvielfalt.

Ein besonderer Schwerpunkt der Dorferneuerung wird deshalb künftig die Umnutzung leer stehender Bausubstanz und damit einhergehend in vielen Orten die Revitalisierung der Ortskerne sein. Das Bewusstsein für die Innenentwicklung verhindert auch den Flächenverbrauch landwirtschaftlicher Nutzflächen. Diese werden aus Sicht der Ernährungs- und Energieversorgung immer wertvoller.

Die Übersichten mit den neu in das Flurbereinigungs- und Dorferneuerungsprogramm 2010 aufgenommenen Verfahren und Dörfer können auf der Internetseite des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung ( www.zile.niedersachsen.de ) eingesehen und heruntergeladen werden. Weitere Informationen zur Durchführung der verschiedenen Verfahren erhalten Sie über den Internetauftritt der GLL (www.gll.niedersachsen.de).
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