Hannover (agrar-PR) -
Erfolgreiche Delegationsreise unter Leitung von ML-Staatssekretär Friedrich-Otto Ripke nach Brasilien „Unsere Erwartungen wurden bei Weitem übertroffen" resümiert
Friedrich-Otto Ripke, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium
für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung,
überzeugt und begeistert. Zurück von einer Delegationsreise nach
Südbrasilien, die das ML zusammen mit der Oldenburgischen IHK
organisierte, fasst Ripke die Erlebnisse, Erfahrungen und Ergebnisse der
begleiteten einwöchigen Fahrt von rund zwei Dutzend Vertretern der
Land- und Ernährungswirtschaft Niedersachsens durch die Bundesstaaten
Rio Grande do Sul, Paraná und São Paulo zusammen.
Netzwerken auf Niedersächsisch: In Brasiliens
landwirtschaftlich besonders starken Regionen standen neben politischen
Gesprächen und Betriebsbesichtigungen gezielte Kooperationsgespräche der
mitreisenden Wirtschaftsvertreter im Mittelpunkt. Begonnen wurde der
Besuch
mit der Eröffnung einer der größten Agrarmessen in Südamerika, der Expo
Direto in Nao-Me-Toque (Rio Grande do Sul), die jährlich 170 000
Besucher aus aller Welt anlockt. „Der brasilianische Markt birgt für
unsere niedersächsische Agrar- und Ernährungswirtschaft und auch für
unser Know-how im Bereich der
erneuerbaren Energien enorme
Potenziale. Wir können von deutsch-brasilianischen Verbindungen, die
durch viele Deutschstämmige bereits geknüpft sind, profitieren", zeigt
sich Ripke überzeugt.
So erfreut wie zugleich überrascht ist er von der erlebten - in
diesem Ausmaß nicht unbedingt zu erwartenden -
positiven Resonanz der
brasilianischen Politikvertreter, ihrer Offenheit und gezeigtem großem
Interesse an einer Zusammenarbeit mit Niedersachsen. Dabei wurden
Gespräche mit den wichtigsten politischen Vertretern und
Verbandsvertretern geführt, u. a. mit Landwirtschaftsminister João
Carlos Machado, Vizegouverneur und Minister für Entwicklung und
Internationale Beziehungen, Josué Barbosa, und Vizegouverneur des
Bundesstaates Paraná, Orlando Pessuti.
Bereits jetzt kündigte
Vizegouverneur Barbosa aufgrund der ausgesprochenen Einladung seinen
Besuch im Verlauf dieses Jahres in Niedersachsen an.
Aufgrund des erfahrenen großen Interesses der Brasilianer an der
Biogas-Produktion
wurde außerdem vereinbart,
in Rio Grande do Sul ein Biogas-Symposium
unter niedersächsischer Federführung möglichst noch in diesem Jahr zu
veranstalten. „Der Entwicklungsstand unserer niedersächsischen
Biogas-Technologie ist einzigartig. Hier bietet sich für Niedersachsen
und Brasilien eine „Win-Win-Situation", denn aufgrund der hohen
Biomasseproduktion unter den subtropischen und tropischen Verhältnissen
südlich des Äquators lässt sich unsere Technologie hervorragend nutzen
und einsetzen", erklärt Staatssekretär Ripke.
Im Hinblick auf die für Niedersachsen wichtigen
Soja-Importe
wurden Lösungsansätze auch für den Import von gentechnikfreiem Soja
gesucht. „Insbesondere in Südbrasilien hat sich der Anbau von GVO-Soja
wegen der Vorteile stark durchgesetzt. Trotzdem sehe ich Möglichkeiten
GVO-freies Soja in ausreichendem Umfang zu erhalten, um auch die
Produktschiene „Gentechnikfrei" zukünftig zu sichern", so die
Einschätzung des Staatssekretärs.
Besonders interessant: Von brasilianischer Seite aus wurde
nachdrücklich der Wunsch geäußert, ein
Tauschgeschäft „Soja gegen
Landtechnik aus Niedersachsen" vorzunehmen. Diese schon mit China
praktizierte Geschäftspraxis wird in den kommenden Wochen auf seine
Vorteile hin geprüft und mit Handels- und Landtechnikunternehmen
besprochen.
ML als politischer Türöffner: Die mitgereisten Unternehmer
zeigten sich im Anschluss mehr als zufrieden. Bei Betriebsbesichtigungen
und auf Kooperationsbörsen wurden zahlreiche interessante Kontakte und
auch erste Geschäftsverbindungen geknüpft. „Die südamerikanischen Türen,
die sich mit dieser Reise geöffnet haben, gilt es jetzt gemeinsam mit
dem Landwirtschaftsministerium in allseitigem Interesse für die Zukunft
offen halten", so das Fazit von Dr. Joachim Peters, Hauptgeschäftsführer
der Oldenburgischen IHK.
Eine Einschätzung die Staatssekretär Ripke
ausdrücklich bestätigt: „Wir sind zur rechten Zeit nach Brasilien
gereist und werden das enorme Potenzial, das Brasilien unseren
niedersächsischen Unternehmen bietet, nachhaltig nutzen."