10.06.2009 | 00:00:00 | ID: 825 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Öffentliche Verkäufe der BVVG-Flächen aussetzen

Berlin (agrar-PR) - DBV verweist auf irrationale Preisentwicklung am Bodenmarkt
Der Deutsche Bauernverband (DBV) fordert vom Bund ein Moratorium beim Verkauf von landwirtschaftlichen Flächen der BVVG im Rahmen öffentlicher Ausschreibungen in den neuen Bundesländern. Infolge der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise ist nach Auffassung des DBV eine irrationale Preisentwicklung am Bodenmarkt entstanden. Jetzt bedarf diese Ausschrei­bungspraxis einer kurzfristigen Korrektur. So haben sich seit mehr als einem Jahr bei der öffentlichen Ausschreibung die Gebote für landwirtschaftliche Flächen sprunghaft nach oben entwickelt.  Wirtschaftende Betriebe werden zunehmend durch außerlandwirt­schaftliches „Fluchtkapital“ verdrängt bzw. unter Druck gesetzt. Landwirte, die dennoch durch den Bodenkauf ihre wirtschaftliche Existenz langfristig sichern wollen, setzen durch den damit verbundenen hohen Kapitaldienst ihre wirtschaftliche Existenz aufs Spiel. Zumal sich die Ertragslage in fast allen Produktionsbereichen – zum Beispiel in der Milchproduktion – drastisch verschlechtert hat.
 
Nach dem zwischen dem Bund und den Ländern im Jahr 2006 vereinbarten Grundsätzen zur weiteren Privatisierung der landwirtschaftlichen Flächen der BVVG sollen weiterhin jährlich bis zu 25.000 Hektar vorrangig im Wege der öffentlichen Ausschreibung veräußert werden. Der DBV hat in einem Schreiben an Bundesfinanzminister Peer Steinbrück und Bundes­landwirtschaftsministerin Ilse Aigner gefordert, dass die Ausschreibungen für Bodenkäufe in dieser außergewöhnlichen Situation mindestens 2 Jahre lang ausgesetzt werden, bis sich die Lage an den Kapital- und Agrarmärkten wieder normalisiert hat. Ein solcher Schritt würde nach Ansicht des DBV auch auf dem Bereich des übrigen landwirtschaftlichen Grundstücks­verkehrs beruhigend wirken. Grundsätzlich bleibt der DBV bei seiner Haltung, dass die Bundesflächen binnen einer Generation vorrangig in die Hand aktiver Landwirte privatisiert werden sollen.
 
Unabhängig hiervon muss das EALG-Programm wie geplant bis Ende 2009 konsequent um­gesetzt werden. Die hiernach verbleibenden BVVG-Flächen sollten dann zunächst zur Pacht öffentlich ausgeschrieben bzw. Pachtverträge mit den bisherigen Bewirtschafter verlängert werden.
Pressekontakt
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