Berlin (agrar-PR) -
DBV-Präsidium verabschiedet Grundsatzpapier zum ökologischen Landbau Damit die ökologische
Landwirtschaft in Deutschland weiter wachsen kann, muss sie nachhaltig im
Wettbewerb gestärkt werden. Diese Forderung richtete das Präsidium des
Deutschen Bauernverbandes (DBV), das sich im Rahmen seiner Sitzung am
3. November 2009 in Berlin mit der
ökologischen Landwirtschaft beschäftigt hat, an die neue Bundesregierung. In
einem Grundsatzpapier zur Interessensvertretung für den Ökologischen Landbau in
Deutschland haben die Präsidenten und Hauptgeschäftsführer der
18 Landesbauernverbände die
Notwendigkeit einer starken „Ökosparte“ im DBV deutlich gemacht und wichtige
Aufgaben, Ziele, Forderungen und Herausforderungen für den Ökobereich
formuliert.
Konkret fordert das DBV-Präsidium,
dass der Ökologische Landbau auch über 2013 hinaus langfristig verlässlich und
bundesweit möglichst harmonisiert gefördert wird. Dies sei im Rahmen der
Agrarumweltprogramme zur Honorierung der erbrachten Umweltleistungen sowie zur
Vermeidung von Wettbewerbsnachteilen der heimischen Bioerzeuger gegenüber
ausländischen Wettbewerbern unbedingt erforderlich. Der DBV spricht sich zudem
für die deutliche Intensivierung der praxisbezogenen Forschung im Bereich
ökologische Erzeugung und die Förderung eines raschen Wissenstransfers in die
landwirtschaftliche Praxis aus. Für landwirtschaftliche Betriebe müsse ferner eine
gültige Bio-Zertifizierung ebenso wie die Teilnahme an Qualitätssicherungssystemen
(zum Beispiel QS) als Nachweis für die Einhaltung von Cross Compliance
ausreichend sein. Außerdem sei zur Minimierung des Flächenverbrauchs durch
Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen der ökologische Landbau wie andere
Agrarumweltmaßnahmen als eine Form geeigneter produktionsintegrierter
Ausgleichsmaßnahmen anzuerkennen.
In seinem Grundsatzpapier spricht
sich der DBV zudem für eine zeitnahe Überarbeitung der in der EU-Öko-Verordnung
verankerten Regelung zur Herkunftskennzeichnung für Biolebensmittel aus. Die
Verbraucher sollten erfahren, wo die landwirtschaftlichen Rohstoffe tatsächlich
erzeugt wurden und nicht nur auf eine Herkunft von innerhalb bzw. außerhalb der
EU hingewiesen werden. Die verpflichtende Kennzeichnung müsse auch auf
Drittlandsimporte ausgedehnt werden. Schließlich finanziere der Verbraucher
über einen höheren Produktpreis besondere ökologische Leistungen, die sich
vorrangig in der Erzeugungsregion auswirken. Bei zusammengesetzten
verarbeiteten Produkten seien praktikable und sinnvolle Regelungen zu treffen,
beispielsweise auf Basis eines 80-Prozent-Schwellenwertes.
Weiter ist im Grundsatzpapier die
Aufforderung zu lesen, das bekannte und etablierte deutsche Biosiegel der
deutschen Land- und Ernährungswirtschaft langfristig als Marketinginstrument zu
erhalten, auch wenn ab Juli 2010 alle Biolebensmittel mit einem neuen EU-weiten
Ökozeichen gekennzeichnet werden müssen. Durch eine Koppelung an hierzulande
übliche Standards und eine überwiegend heimische Herkunft der
landwirtschaftlichen Zutaten könnte auch das deutsche Biosiegel zu einem
wirksamen Instrument weiter entwickelt werden, um die Wettbewerbsposition der heimischen
Erzeuger im zunehmend anonymen, hart umkämpften Biomarkt zu stärken.
Das Grundsatzpapier finden Sie hier
(Dokument zum Download).