Friedrichsdorf / Ts. (agrar-PR) - "Die
EU stiehlt sich mit ihrer ablehnenden Haltung aus der Verantwortung.
Das Problem am Milchmarkt ist ein globales Problem, das auch mit
globalen Mitteln gelöst werden muss.“
Mit diesen Worten kritisierte der
Präsident des Hessischen Bauernverbandes, Friedhelm Schneider,
den
EU-Agrarministerrat, der auf seiner gestrigen Sitzung in Brüssel
Vorschläge einiger EU-Mitgliedsländer, darunter auch Deutschland und
Frankreich, zur Verbesserung der Lage auf dem Milchmarkt mehrheitlich
abgelehnt hat. Die langfristig steigende Nachfrage helfe unseren
hessischen und deutschen Bauern nicht über die aktuelle Preismisere,
deshalb seien in der jetzigen Situation schnell wirkende Maßnahmen
gefragt. Der gemeinsame Vorstoß einiger EU-Mitgliedsländer, sowohl eine
Aussetzung der beschlossenen Quotenerhöhung zu erzielen als auch eine
weitere finanzielle Unterstützung für Verfütterungsbeihilfen und die
kurzfristige Anhebung der Interventionspreise nach US-amerikanischem
Vorbild auf den Weg zu bringen,
ist von der Mehrheit der
EU-Agrarminister abgelehnt worden. Präsident Schneider äußerte sein
Unverständnis angesichts der Ignoranz des EU-Agrarrates, dem aktuellen
Marktgeschehen nicht mit geeigneten politischen Entscheidungen Rechnung
zu tragen und so die dringend notwendige Trendwende am
Milchmarkt
herbeizuführen.