08.08.2014 | 17:19:00 | ID: 18392 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Richwien: Thüringen muss Abhängigkeit von gentechnisch veränderten Sojaimporten verringern

Erfurt (agrar-PR) - Thüringer Eiweißstrategie vorgelegt
Mit Anbauversuchen von Eiweißpflanzen, Fütterungsstudien bei Nutztieren, Demoprojekten und finanziellen Anreizen für Landwirte will die Thüringer Landesregierung schrittweise den Anteil einheimischer Eiweißquellen in der Tierfütterung erhöhen. Die heute vorgelegte Thüringer Eiweißstrategie sieht auch eine gezielte Beratung und Weiterbildung der Agrarbetriebe vor.

„Zwar werden wir importiertes Soja nicht komplett ersetzen können, doch wir wollen und müssen unabhängiger werden von gentechnisch verändertem Soja. Der Anbau von Hülsenfrüchten wird außerdem unsere getreidebetonten Fruchtfolgen erweitern und den heimischen Böden gut tun“, sagte Thüringens Agrarstaatssekretär Roland Richwien heute in Erfurt.

Schon jetzt beteiligt sich die Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft (TLL) an einem bundesweiten Demonstrationsnetzwerk zum Anbau und der Verwertung von Soja. Ein weiteres zu Ackerbohne und Erbse folgt im nächsten Jahr. Die TLL testet auch Futterrationen mit unterschiedlichen Eiweißquellen für verschiedene Tierarten. Der Futterwert heimischer Leguminosen lässt sich manchmal durch entsprechende Aufbereitung verbessern. Da die Infrastruktur dazu bislang in Thüringen fehlt, soll die TLL mit Modellprojekten und angewandter Forschung den Aufbau von Aufbereitungsanlagen unterstützen.

Die Anreize für Landwirte, eiweißhaltige Hülsenfrüchte anzubauen, waren schon lange nicht mehr so hoch: In der neuen EU-Förderperiode können diese sogenannten Leguminosen als ökologische Vorrangflächen angerechnet werden und garantieren damit volle Betriebsprämien. Auch im neuen Kulturlandschaftsprogramm KULAP 2014 sind artenreiche Fruchtfolgen mit Leguminosen förderfähig.

Hintergrund

Der Thüringer Landtag hatte 2012 die Erarbeitung einer Eiweißstrategie für Thüringen initiiert. Ziel der Strategie ist es unter anderem die Abhängigkeit von Sojaimporten zu reduzieren. Importierte Sojabohnen (Haupterzeuger sind die USA und Brasilien) stammen zum überwiegenden Teil aus gentechnisch veränderten Sojasorten. In Deutschland werden derzeit nur rund 0,9 Prozent, in Thüringen 1,5 Prozent der Ackerfläche für den Anbau von Körnerleguminosen genutzt.
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