Erfurt (agrar-PR) -
Mit Unterstützung der Thüringer Landesregierung soll der Anbau von Eiweißpflanzen für die Tierfütterung im Freistaat in den nächsten zehn Jahren deutlich ausgeweitet werden. „Mit Forschungs- und Demonstrationsprojekten sowie Förderungen für die Landwirte wollen wir die tierische Eiweißversorgung wieder stärker auf einheimische Füße stellen“, sagte Thüringens Agrarstaatssekretär Roland Richwien heute anlässlich des Thüringer Fütterungsforums zur Proteinversorgung bei Schweinen in Stadtroda.
Schon jetzt erforscht die Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft (TLL) die Möglichkeiten und Grenzen einheimischer Eiweißquellen und beteiligt sich am bundesweiten Demonstrationsnetzwerk für Sojabohnen. Nun sollen unter anderem auch Technologien entwickelt werden, die den Futterwert heimischer Eiweißquellen verbessern. Landwirte werden künftig im Rahmen des Agrarumweltprogramms KULAP 2014 gefördert, wenn sie eine Eiweißpflanzenart in eine artenreiche Fruchtfolge aufnehmen.
Eine Potenzialanalyse der TLL hatte 2013 aufgezeigt, wie der Freistaat den Bedarf an speziellen Eiweißfuttermitteln – derzeit rund 78.000 Tonnen – verstärkt durch heimische Eiweißprodukte decken kann. Die Studie empfiehlt beispielsweise, die Anbauflächen von Futtererbsen und Ackerbohnen auszudehnen und Koppelprodukte aus der Verarbeitung von Raps und Getreide zu nutzen.
Hintergrund
Die Thüringer Landesregierung hatte 2012 die Erarbeitung einer Eiweißstrategie für Thüringen initiiert. Ziel der Strategie ist es unter anderem die Abhängigkeit von Sojaimporten zu reduzieren. Importierte Sojabohnen (Haupterzeuger sind die USA und Brasilien) stammen zum überwiegenden Teil aus gentechnisch veränderten Sojasorten.
In Deutschland werden derzeit nur rund 0,9 Prozent, in Thüringen 1,5 Prozent der Ackerfläche für den Anbau von Körnerleguminosen genutzt. (tmlfun)