25.07.2011 | 16:12:00 | ID: 10226 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Rühmkorf: Versorgungsgesetz lässt ländliche Regionen im Abseits

Potsdam (agrar-PR) - „Das vom Bund geplante Versorgungsgesetz wird zu Kostensteigerungen im Gesundheitswesen führen“, sagte Umweltstaatssekretär Daniel Rühmkorf heute in Potsdam. „Das Ziel, mehr Ärzte für den ländlichen Raum zu gewinnen, wird nur halbherzig angegangen“.
Rühmkorfs Kritik richtet sich auf die absehbaren massiven Kostensteigerungen im Gesundheitswesen, die einige der geplanten Regelungen auslösen werden, ohne dass mit den höheren Kosten eine bessere Versorgung in Brandenburg gewährleistet wird.

Rühmkorf kritisiert ebenfalls, dass das Bundesministerium durch die Auslagerung von Regelungen zur Aus- und Fortbildung von Ärztinnen und Ärzten in eine separate Verordnung die Zustimmungspflicht zum Versorgungsstrukturgesetz durch die Länder im Bundesrat umgehen will.   Das grundsätzliche Problem des Nachwuchses für ländliche Praxen bleibe weiter ungelöst.

Rühmkorf wies in diesem Zusammenhang auch Äußerungen von Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr zurück, wonach die geringe Ärztedichte in Brandenburgs ländlichen Regionen zu einer Kostenexplosion bei Krankenhausbehandlungen führen würde. „Brandenburg hat zwar eine geringe Ärztedichte, aber auch eine relativ geringe Bevölkerungsdichte. Hier treffen wie sonst nirgendwo Fläche und geringe Besiedelung aufeinander. Unsere Ausgaben im Krankenhausbereich liegen nach einer aktueller Statistik des AOK-Bundesverbandes im unteren Drittel des Ländervergleichs“, stellte Rühmkorf klar. Ähnlich stelle sich im Übrigen auch die Situation bei Ausgaben für den für Krankentransporte und Rettungsdienste im Bundesvergleich dar.

"Wir müssen angesichts dieser Politik des Bundes unsere Anstrengungen intensivieren“, so Rühmkorf. In Brandenburg wurde ein ganzes Bündel von Maßnahmen geschnürt, um die Versorgung der Bevölkerung in allen Regionen des Landes in guter Qualität zu sichern. Hier stehen alle Akteure im Gesundheitsbereich in der Verantwortung und engagieren sich. So wurde zum Beispiel eine gemeinsame Internetplattform www.arzt-in-brandenburg.de ins Leben gerufen, die über Möglichkeiten ärztlicher Tätigkeit im Land informiert, über Förderbedingungen und Weiterbildungsmöglichkeiten.

Die Verbände der Krankenkassen und die Kassenärztliche Vereinigung fördern die Ansiedlung von Ärzten in Regionen mit bestehender oder drohender Unterversorgung mit bis zu 50.000 Euro. Die Brandenburger Krankenhäuser bieten flexible Arbeitsmöglichkeiten in modern ausgestatteten Häusern.

Die Städte und Gemeinden, der Hausärzteverband Berlin-Brandenburg bieten ebenso wie die Agentur für Arbeit, Ärztinnen und Ärzten mit ihren Familien bei der Ansiedlung vielfältige Hilfestellungen. (PD)
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