22.07.2010 | 00:00:00 | ID: 6333 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Sanierung devastierter Landesflächen beginnt in Kronskamp

Schwerin (agrar-PR) - "Devastierte Flächen in Mecklenburg-Vorpommern sind speziell auch ein Problem des ländlichen Raumes, der von den wirtschaftsstrukturellen und demographischen Veränderungsprozessen der Nachwendezeit in besonderem Maße betroffen ist. Die Landesregierung hat dieses Problem erkannt und sich in ihrem Koalitionsvertrag das Ziel gesetzt, die Lebens-, Arbeits-, Wohn- und Umweltverhältnisse auf dem Land, insbesondere durch die Beseitigung von baulich unbefriedigenden Zuständen zu verbessern", sagte der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Dr. Till Backhaus heute in Kronskamp (Landkreis Güstrow) anlässlich des Rückbaubeginns der Kleingartenanlage "Kopckenberg".

Dabei handelt es sich um die erste Maßnahme, die im Rahmen des "Konzeptes zur Sanierung devastierter Flächen in ländlichen Räumen" realisiert wird. Es wurde unter Federführung des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz erarbeitet und im vergangenen Jahr veröffentlicht. Dieses Konzept beinhaltet zwei Komponenten:

* Die Beratung von Kommunen und Bürgern, die Schandflecken auf ihrem Territorium beseitigen wollen. Dazu wurde bei der Landgesellschaft eine Informations- und Beratungsstelle eingerichtet.

* Darüber hinaus will das Land mit gutem Beispiel voran gehen und zunächst in diesem und im kommenden Jahr devastierte Flächen, die dem Land Mecklenburg-Vorpommern zuzuordnen sind, beräumen und rekultivieren.

Insgesamt stehen für die Umsetzung dieses Programms zwei Millionen Euro Landesmittel zur Verfügung.

In den zurückliegenden Monaten erfolgten die notwendigen Planungen und Vorarbeiten. Entsprechend einer erstellten Prioritätenliste werden vorrangig Objekte beräumt, die aufgrund ihres Störfaktors und der ruinösen Bausubstanz eine hohe Dringlichkeit besitzen, wenn beispielsweise Einsturzgefahr besteht oder das Gelände immer wieder als Müllhalde missbraucht wird.

In diesem Jahr sollen unter anderem marode Stallungen, Scheunen und Lagergebäude in Beckentin (Landkreis Ludwigslust), Steinhagen (Landkreis Nordvorpommern) und Demnitz (Landkreis Uecker-Randow) sowie eine ehemalige Gaststätte in Glasow (Landkreis Demmin) zurückgebaut werden. Abgerissen wird ebenso der Gebäudekomplex des ehemaligen Kinderferienlagers in Zartwitz (Landkreis Mecklenburg-Strelitz). Insgesamt sind für 2010 achtzehn Rückbauvorhaben geplant.

Die geräumten Flächen sollen nach Möglichkeit wieder genutzt werden.

Im Zuge des Rückbaus der Kleingartenanlage "Kopckenberg" soll der nicht mehr bewirtschaftete Teil der Kleingartenanlage beräumt und der natürlichen Entwicklung überlassen werden. "Ich gehe davon aus, dass wir nach Abschluss der Maßnahme keinen illegal entsorgten Müll mehr vorfinden und der Vandalismus ein Ende hat, weil es dann keinen verfallenen Bauten mehr gibt, die einen Anreiz für Zerstörung und Unrat darstellen. Indem wir das Umfeld der bestehenden Kleingärten verbessern, erhöhen wir die Attraktivität der gesamten Anlage und leisten damit einen Beitrag zum Fortbestand der Gartenanlage und des Vereins "Kopckenberg"", sagte Minister Backhaus. Darüber hinaus werden naturschutzfachlich wertvolle Biotopstrukturen erhalten bzw. können sich zusätzlich entwickeln, da der vorhandene Gehölzbewuchs auf der Rückbaufläche nicht entfernt wird.

Hintergrund:

Devastierte Flächen sind Liegenschaften mit ruinösen Gebäuden und Anlagen, die nach Jahren des Verfalls kaum mehr nutzbar sind und eigentlich abgerissen werden müssten.

Die Kleingartenanlage "Kopckenberg" war ursprünglich vornehmlich für auf dem Flugplatz Laage beschäftigtes militärisches und ziviles Personal angelegt worden. Als Folge der erheblichen Reduzierung des Bundeswehrpersonals nach 1990 und der damit verbundenen starken Abwanderung sind inzwischen viele Kleingärten aufgegeben worden. Diese Parzellen sind verwildert, Lauben und Schuppen verfallen. Zum Teil werden dort Müll und Unrat illegal entsorgt. Auch zu Vandalismus ist es gekommen. Die verbliebenen Gartennutzer bewirtschaften nur noch den südlichen und östlichen Teil der Anlage.
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