München (agrar-PR) -
BBV-Kreisobmänner diskutieren aktuelle Themen und wollen Zukunft gestalten Mit
Blick auf die anstehenden Beratungen zum bayerischen Haushalt
appellieren die Kreisobmänner und Stellv. Kreisobmänner des Bayerischen
Bauernverbandes an die Staatsregierung, eine verlässliche
Haushaltpolitik gegenüber der Land- und Forstwirtschaft zu betreiben.
Sie warnten vor dem durch Ministerpräsident Seehofer angekündigten
Sparkurs und wiesen auf die hohe Wirtschaftskraft der Land-, Forst- und
Ernährungswirtschaft hin. Allein in Bayern sichere die Agrarbranche 600
000 Arbeitsplätze. Die Kreisobmänner erinnerten Seehofer daran, dass er
ihnen bei der Tagung am 16. März 2009 Verlässlichkeit zugesichert habe.
Die 140 ehrenamtlichen Vertreter aus allen Regionen Bayerns haben sich am
vergangenen Freitag und Samstag bei ihrer Herbsttagung in Herrsching
ausführlich mit politischen Themen und der schwierigen Marktlage in
fast allen Produktbereichen beschäftigt. Dabei ging es um den
Koalitionsvertrag, die EU-Agrarpolitik nach 2013, die Impfung gegen die
Blauzungenkrankheit, die Nulltoleranz-Politik der EU
beim Thema Futtermittel sowie neue Beratungsmodelle für die
landwirtschaftlichen Betriebe. Die Kreisobmänner machten in der
Diskussion deutlich, dass sie anpacken wollen, ihren Blick nach vorne
richten und die Zukunft für die landwirtschaftlichen Betriebe aktiv
mitgestalten wollen. „Wir kämpfen für eine sozial gelebte
Marktwirtschaft für unsere Bauernfamilien“, sagte Präsident Gerd
Sonnleitner und stellte heute beim Pressegespräch die diskutierten Themen und verabschiedeten Positionen vor.
Ein
Thema war dabei auch der von Ministerpräsident Seehofer angekündigte
Sparkurs. Von der Bayerischen Staatsregierung, die am 20./21. November
zu
einer Winterklausur zusammenkommt, fordern die Kreisobmänner, dass
mindestens das bisherige Niveau für Land- und Forstwirtschaft im
Bayerischen Haushalt für die nächsten Jahre verlässlich bleibt. „Unsere
Bauernfamilien brauchen dies als Stärkungssignal, da die
Wirtschaftskrise mittlerweile mit enormen Einkommenseinbußen bei den
Landwirten durchschlägt“, betonten die Kreisobmänner.
Wenn
die Staatsregierung gut 10 Milliarden Euro zur Rettung der Bayerischen
Landesbank bereitstellt, dann dürfe bei der Zukunftsbranche Land-,
Forst- und Ernährungswirtschaft nicht gespart werden, die im Gegensatz
zur Finanzbranche
nachhaltig wirtschaftet. Die bayerische Land-, Forst- und
Ernährungswirtschaft stehe für rund 120 Milliarden Euro an jährlicher
Wirtschaftkraft und sei Motor des ländlichen Raums. „Wir stehen für
etwa jeden siebten Arbeitsplatz in Bayern, die bayerische Automobil-
und Zuliefererindustrie für rund jeden zwanzigsten“, erklärten die
Kreisobmänner.
Im Bayrischen Haushalt
geht es für die Land- und Forstwirtschaft um sehr bedeutende Maßnahmen
und Programme, unter anderem: Ausgleich der erhöhten
Bewirtschaftungskosten in benachteiligten Gebieten und Berggebieten,
Investitionsförderung, berufsständische Bildung, soziale
Hilfsdiensteinrichtungen wie Dorf- und Betriebshilfe, ländliche
Heimvolkshochschulen, Landjugendarbeit, Bayerisches
Kulturlandschaftsprogramm, Bayerisches Vertragsnaturschutzprogramm.