Berlin (agrar-PR) -
DBV-Präsident schlägt auf Deutschem Bauerntag einen Milchpakt vor „Wir brauchen einen Milchpakt, eine konzertierte
Aktion von Lebensmitteleinzelhandel, Molkereien, Erzeugern und
Politik“, schlug der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV),
Gerd Sonnleitner, auf dem Deutschen Bauerntag am 1. Juli in Stuttgart
vor. Dieser Pakt solle ein einziges, aber zentrales Ziel erreichen:
„Die Bauern sollen von ihrer harten Arbeit wieder leben können!“ Im
Beisein von Bundeskanzlerin Angela Merkel sprach sich Sonnleitner dafür
aus, die Marktposition der Molkereien zu stärken, wobei „ein fairer
Wertschöpfungsanteil bei den Bauern auch tatsächlich ankommen muss.“
Außerdem gelte es den EU-Direktausgleich für die Bauern zu verteidigen
sowie hausgemachte Bürokratielasten und -kosten zu beseitigen. Eine
solche Kombination aus Markterlös und direkter Einkommensförderung „ist
unser Weg“, betonte Sonnleitner, und müsse auch über die Milch und die
aktuelle Krise hinaus gelten.
Der DBV-Präsident wertete das erneute Kommen der
Bundeskanzlerin auf einen Deutschen Bauerntag „als starkes Zeichen der
Verbundenheit mit den Bauernfamilien, der gesamten Land-, Agrar- und
Ernährungswirtschaft und dem Deutschen Bauernverband“. Ausdrücklich
bedankte sich Sonnleitner für die Entlastung beim Agrardiesel. Doch
bräuchten die deutschen Bauern weitere solche Schritte zur Angleichung
der Wettbewerbsposition in Europa, auch durch Instrumente der
Risikovorsorge durch Rücklagemöglichkeiten. Die tiefste Finanz- und
Wirtschaftskrise seit dem Zweiten Weltkrieg habe die Bauern „voll
erwischt“ und die Märkte für die Milchbauern, aber auch für die
Schweinehalter, Ackerbauern, Geflügelhalter und Winzer
durcheinandergewirbelt. Die Situation auf vielen Höfen sei inzwischen
existenziell bedrohlich. Durch die Wirtschafts- und Finanzkrise würden
die deutschen Bauern derzeit pro Monat 800 Millionen Euro am Markt
verlieren. „Aus dieser Misere müssen wir heraus! Wir Bauern ackern für
Deutschland – gegenwärtig aber mit viel Frust und Groll!“, beschrieb
Sonnleitner der Bundeskanzlerin die angespannte Lage der
Landwirtschaft.
Sonnleitner appellierte an Bundeskanzlerin
Merkel, die Sorgen und Nöte der Bauernfamilien genauso ernst zu nehmen
wie die der Banken und der Autoindustrie. „380.000 landwirtschaftliche
Betriebe in Deutschland sind mit Sicherheit systemrelevant!“, betonte
der Bauernverbandspräsident, zumal sie die Grundlage für die
Beschäftigung von 4,2 Millionen Menschen in der gesamten
Produktionskette bei Nahrungsmitteln und Biomasse seien.