04.08.2010 | 00:00:00 | ID: 6395 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Spatenstich für Baumaßnahmen am Haupt- und Landgestüt Marbach Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch MdL: „Investitionen machen das Gestüt stark für die Zukunft“

Stuttgart (agrar-PR) - Bauvorhaben mit rund 7,3 Millionen Euro aus dem Zukunftsinvestitionsprogramm des Bundes gefördert
„Mit den nun beginnenden Baumaßnahmen setzt die Landesregierung ein starkes, positives Signal für die Weiterentwicklung und Stärkung des Haupt- und Landgestüts Marbach. Wir wollen die Funktion Marbachs als überregionales Aus- und Weiterbildungszentrum für die Berufe in der Pferdewirtschaft langfristig und nachhaltig sicherzustellen“, sagte die Staatssekretärin im baden-württembergischen Ministerium für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz, Friedlinde Gurr-Hirsch MdL, am Mittwoch (4. August 2010) beim Spatenstich für die neuen Baumaßnahmen am Haupt- und Landgestüt Marbach in Gomadingen-Marbach (Landkreis Reutlingen). An den Standorten des Gestüts in Marbach, in Offenhausen und in St. Johann würden nun die Bauarbeiten beginnen. Die Bauvorhaben würden mit rund 7,3 Millionen Euro aus dem Zukunftsinvestitionsprogramm (ZIP) des Bundes finanziert 

Realisierung umfangreicher Baumaßnahmen

Zahlreiche Gebäude des Gestüts genügten den heutigen Anforderungen eines modernen Pferdezucht- und Ausbildungsbetriebs nicht mehr, sagte Gurr-Hirsch. Mit Hilfe des ZIPs könnten nun bis 2011 sechs Bauprojekte realisiert werden.

Der ehemalige Querstall im Gestütshof Marbach werde zukünftig ein Informations- und Schulungszentrum aufnehmen. Auf insgesamt rund 500 Quadratmetern entstünden zwei Schulungsräume für bis zu 100 Personen, ein Gestütsshop sowie ein Bereich für Dauer- und Wechselausstellungen. Die neue Nutzung füge sich sensibel in den historischen Gebäudebestand ein. Eine Infostelle beim Besucherzentrum informiere über das Biosphärengebiet.

In einem neuen Lehrgangsstall würden zukünftig 24 Pferdeboxen, eine Geschirrkammer und eine Kutschenremise bereitgestellt. Die U-förmige Stallanlage um einen Innenhof, in dem die beeindruckenden Pferdegespanne eingeschirrt werden, ermögliche dem Besucher Einblicke in das Gestütsleben und den Start zu der einen oder anderen Ausfahrt. Ebenso werde es Lehrgangsteilnehmern verstärkt ermöglicht, die eigenen Pferde zu den Lehrgängen mitzubringen. „Als Ausbildungsbetrieb mit zahlreichen Lehrgängen ist das Gestüt auf ein Gästehaus angewiesen. Das geplante Unterkunftsgebäude für Schulungsteilnehmer stellt eine zeitgemäße Unterbringung in 18 Zweibettzimmern und zwei behindertengerechten Appartements sicher“, ergänzte Gurr-Hirsch.

In Offenhausen werde eine neue Reithalle entstehen. Dort stehen die wertvollsten Deckhengste des Gestüts. Die historische und denkmalgeschützte Reithalle sei sanierungsbedürftig und genüge nicht den Anforderungen einer modernen europäischen Zucht- und Ausbildungsstätte. Auf der 20 mal 60 Meter großen neuen Reitfläche könnten die Hengste sowohl für Leistungsprüfungen und den Sport trainiert als auch den Züchtern präsentiert werden. In enger Abstimmung mit den Genehmigungsbehörden und der Gemeinde Gomadingen sei als Standort für die neue Halle ein Bereich südlich der Klosteranlage festgelegt worden.

Im Gestütshof in St. Johann entstehe eine weitere Reithalle, welche die sehr kleine, ebenfalls stark sanierungsbedürftige Bewegungshalle, ersetzen solle. Im südlichen Teil der Gesamtanlage werde daher anstelle eines bestehenden, nicht mehr genutzten Schweinestallgebäudes, eine 20 mal 40 Meter große Reitbahn mit kleinem Zuschauerbereich entstehen.

Energieeffizienz und Klimaschutz durch nachwachsende Rohstoffe

„Bei den Neubauten setzt das Land auf ein nachhaltiges Baukonzept. Zum Einsatz kommen vorrangig regionale Materialien“, betonten Staatssekretärin Gurr-Hirsch und Ministerialdirigent im Finanzministerium Thomas Knödler. Abgerundet werde das Programm durch ein Konzept zum Einsatz erneuerbarer Energien in Marbach. Die Neubauten Infozentrum und Gästehaus sowie zahlreiche bestehende Gebäude des Betriebs sollen an ein Nahwärmenetz angeschlossen werden. Dafür werde eine neue zentrale Heizungsanlage errichtet, die mit Holzhackschnitzeln befeuert werde. Eine Wärmeleistung von 190 Kilowatt werde dann mit Holzhackschnitzeln erreicht, die zum großen Teil vom gestütseigenen Baum- und Strauchschnitt stammen. Mit dieser Anlage werden bisherige Öl-, Flüssiggas- und Nachtstromspeicherheizungen ersetzt. Da die Holzhackschnitzel im eigenen Betrieb als Abfallprodukt anfallen, erreiche man damit nicht nur eine deutliche Senkung der Betriebskosten, sondern auch im Endausbau eine CO2-Einsparung von 50 Tonnen pro Jahr.

„Es ist erfreulich, dass die Baumaßnahmen nun realisiert werden und damit die Zukunft des Gestüts auf eine sichere Grundlage gestellt wird“, so die Staatssekretärin.

Weitere Informationen zum Thema Pferdezucht finden sich auf der Internetseite des Ministeriums für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz unter www.mlr.baden-wuerttemberg.de.

Detaillierte Angaben zu den Angeboten und zur Arbeit des Haupt- und Landgestüts Marbach sind unter www.hul-bw.de abrufbar.
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