22.10.2013 | 15:40:00 | ID: 16288 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Status- und Entwicklungsbericht im Masterplanprozess übergeben: Minister Backhaus: Arbeitsgruppe prüft Umsetzung von Handlungsempfehlungen

Schwerin (agrar-PR) - Am Dienstag übergibt Prof. Dr. Dr. Hans-Robert Metelmann den Status- und Entwicklungsbericht zum Masterplanprozess "Mensch und Land" an Mecklenburg-Vorpommerns Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz, Dr. Till Backhaus.

"Das Papier enthält politische Handlungsempfehlungen, die hiermit zur Diskussion im politischen Raum und bei den Entscheidungsträgern gestellt werden", betont der Vorsitzende der Perspektivkommission.

Die 28 Mitglieder des im Juni 2012 einberufenen Gremiums haben insgesamt 122 solcher Handlungsempfehlungen zur strategischen Entwicklung der Land- und Ernährungswirtschaft erarbeitet. Dazu Prof. Metelmann: "Sie alle beruhen auf Beiträgen und Forde­rungen aus der Perspektivkommission oder aus dem Internet­forum. Sie setzen Impulse für Existenzgründungen, Wertschöpfung und den Erhalt der lebensnotwendigen und lebenswerten Bedingungen in ländli­chen Räumen für die Menschen im Heute und in kommenden Generationen. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Sicherung bestehender und der Schaffung von neuen auskömmlichen Ar­beitsplätzen – im Einklang mit Natur, Tradition und Lebenskul­tur auf dem Land."

Minister Backhaus bedankt sich ausdrücklich für die engagierte Arbeit aller Mitglieder der Perspektivkommission. "Dieser Leitfaden reiht sich ein in unsere strategische Arbeit für die Zukunft von Land- und Ernährungswirtschaft. Das reicht vom Agrarkonzept 2000 über Land hat Zukunft von 2007 bis hin zum im Vorjahr erschienenen Biodiversitäts-Konzept."

Das Thema betreffe jeden Menschen und berühre alle gesellschaftlichen Bereiche, angefangen vom Arbeitsmarkt über die Forschung bis hin zur Gesundheitspolitik, betont der Minister weiter: "Diese bedeutende Rolle von Land- und Ernährungswirtschaft in M-V wurde ausdrücklich bestätigt. Breiten Konsens gab es darin, die Arbeitsplätze und damit die Wettbewerbsfähigkeit im Lande zu sichern." Gemeinschaftlich befürwortet wurden u. a. auch die Reduzierung des Pflanzenschutzmittel- und Düngereinsatzes, der Moorschutz und die Förderung qualifizierten Nachwuchses in der Landwirtschaft.

Die Perspektivkommission würdigt den hohen Anteil ökologischer Landwirtschaft in MV mit 9,2 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche (der höchste prozentuale Anteil in der Bundesrepublik), bemängelt aber, dass sie gegenwärtig nicht ausreichend durch angewandte Forschung, Beratung und Wissenskommunikation begleitet wird. Deshalb wird dafür die Einrichtung eines Kompetenzzentrums "Ökologischer Landbau" empfohlen.

Minister Backhaus will nun in seinem Ministerium gründlich analysieren lassen, welche der Vorschläge und Anregungen mit entsprechenden Maßnahmen untersetzt werden können. "Ich bin froh, dass dieser Leitfaden noch rechtzeitig fertig wurde, um die Erkenntnisse einfließen zu lassen in die Erarbeitung des operativen Programms zur Umsetzung der neuen Gemeinsamen Agrarpolitik in Europa. Wir werden Möglichkeiten suchen, ganz gezielt uns zur Verfügung stehende Mittel dafür einzusetzen. Dazu werde ich in meinem Haus eine Arbeitsgruppe einsetzen." Als ein praktisch umsetzbares Beispiel nennt er die geforderte Entwicklung eines ökologischen Kompetenzzentrums. "Hier können wir über die geplanten "Europäischen Innovationspartnerschaften" genau so ein Netzwerk schaffen, in dem angewandte Forschung und Praxis beteiligt sind. Auch das von mir bereits angeschobene Junglandwirteprogramm für MV ist ein Schritt, um eine Anregung aus dem Leitfaden umzusetzen."

Die Ausstrahlung des Leitfadens sieht Minister Backhaus über sein Ressort und die Landesgrenzen hinaus: "Wo es möglich ist, werden wir daraus Gesetzesinitiativen ableiten, die wir nicht nur im Land, sondern auch deutschlandweit einbringen können. Ich denke da beispielsweise an das Tierschutzgesetz und die Nutztierhaltungsverordnung. Denn eine Ökologisierung der Landwirtschaft sollte sich nicht auf die Förderung des Öko-Landbaus beschränken. Auch die konventionelle Landwirtschaft sollte tierart- und umweltgerechter ausgestaltet werden."

Neben den gemeinsamen Handlungs­empfehlungen gibt es Eingaben aus der Perspektivkommission und der Öffentlichkeit, die noch kein konsen­suales Ergebnis fanden. So lässt sich zum Beispiel im Zusammenhang mit der Tierhaltung noch keine einhellige Meinung zur Betriebsgröße oder zu tiergerech­ten Haltungsverfahren erkennen. Übereinstimmung gibt es jedoch bei der einzeltierbezogenen Betrachtungsweise des Tierwohls.

Hintergrund:

Das Dokument ist auf der Internetseite des Schibri-Verlages in digitaler Version kostenfrei verfügbar. Auf der Internetseite www.mensch-und-land.de ist sie ebenfalls unter dem Reiter "Work in Progress" abrufbar.

Die gebundene Ausgabe des Status- und Entwicklungsberichtes ist vom Schibri-Verlag für einen Preis von 12,80 € erhältlich, wobei der Gewinn in die Landeskasse zurückfließt.

 

Die Kosten für den Masterplanprozess belaufen sich auf insgesamt 142.454,35 Euro.

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