10.06.2011 | 10:50:00 | ID: 9764 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Strategien gegen den Bodenverlust

Wien (agrar-PR) - Das Umweltbundesamt hat im Auftrag der Europäischen Kommission eine aktuelle Studie zur Bodenversiegelung erstellt.

Der Bericht enthält Empfehlungen, um den fortschreitenden Flächenverbrauch in der EU zu reduzieren und die Auswirkungen einzudämmen. Jährlich werden in den EU Mitgliedstaaten rund 1.000 km² Boden (eine Fläche so groß wie Berlin) durch Straßen und Bauwerke bedeckt. Dadurch wird fruchtbarer Lebensraum dezimiert; Grundwasservorkommen sind gefährdet.

Bodenversiegelung bedeutet unwiederbringlichen Verlust an natürlichem Lebensraum, Artenvielfalt und fruchtbarem Boden. Durch die Verbauung kann Niederschlag nicht mehr versickern, die Überschwemmungsgefahr steigt.


Entwicklung in den EU 27

Zwischen 1990 und 2000 gingen in den EU Mitgliedsländern täglich rund 275 ha an Boden verloren. In den letzten Jahren konnten die ExpertInnen einen leichten Rückgang (252 ha/Tag) feststellen. Die Hälfte der Flächen ist dauerhaft versiegelt, meistens durch undurchlässiges Material wie Asphalt und Beton. Zwischen 2000 und 2006 ist der Anteil an befestigter Fläche in der EU um 3 % gestiegen; in manchen Ländern sogar bis zu 15 %. Besonders in den Niederlanden, Portugal, Irland, Zypern und Spanien kam es zwischen 2000 und 2006 zu einem außergewöhnlich hohen Anstieg an künstlich verbauter Fläche. In Österreich ist besonders die Weststeiermark von einer zunehmenden Bodenversiegelung betroffen.


Empfehlungen

Die Umweltbundesamt-ExpertInnen empfehlen drei Strategien, um das Problem zu lösen:

- Begrenzung der Bodenversiegelung: durch eine verbesserte, am Bodenschutz orientierte Raumplanung bzw. Neubewertung „negativer" Zuschüsse, die die Bodenversiegelung indirekt fördern

- Eindämmungsmaßnahmen: durch umfassenden Einsatz durchlässiger Oberflächen anstelle von Asphalt und Beton sowie durch Dachbegrünung

- Ausgleichsmaßnahmen: durch Zahlungen bzw. durch Sanierung bereits versiegelter Böden


Ausblick

Die Studie dient derzeit als Fachgrundlage für eine EU Arbeitsgruppe. Mit Jahresende wird die EU Kommission ein technisches Dokument zur Bodenversieglung veröffentlichen. Dieses soll den nationalen, regionalen und lokalen Behörden als Handlungsanweisung zur Begrenzung der Bodenversiegelung und Eindämmung ihrer Auswirkungen dienen. (umweltbundesamt.at)

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