08.04.2010 | 00:00:00 | ID: 5313 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

TA Luft nicht am Gesetzgeber vorbei verschärfen

Berlin (agrar-PR) - DBV lehnt VDI-Richtlinienentwurf zu Bioaerosolen ab
Der Deutsche Bauernverband lehnt den Entwurf der Richtlinie zu Bioaerosolen des Vereins deutscher Ingenieure (VDI) grundsätzlich ab. Dies betonte der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Dr. Helmut Born, in einer Stellungnahme zum Entwurf der VDI-Richtlinie 4250 zu Bioaerosolen, d.h. luftgetragenen Partikeln biologischer Herkunft wie Pilze, Bakterien, Viren. Die Landwirte in Deutschland würden mit den geltenden Vorgaben des Bundes-Immissionsschutzrechts und der Technischen Anleitung zur Reinhaltung der Luft (TA Luft) bereits sehr weitreichende und strenge Vorgaben zum Schutz der Allgemeinheit einhalten. Darüber hinaus würden hier zu Lande bei deutlich mehr landwirtschaftlichen Stallbauten Prüfungen zur Umweltverträglichkeit und zum Immissionsschutz durchgeführt, als es im europäischen Recht vorgesehen ist. Es sei daher nicht zu akzeptieren, die TA Luft und das Bundes-Immissionsschutzrecht noch weiter und vor allem ohne demokratische Legitimierung am Gesetzgeber vorbei zu verschärfen. Der VDI-Richtlinienentwurf sollte insgesamt aufgrund unüberwindbarer Mängel bezüglich der Datengrundlage, der Risikobewertung, der Ursache-/Wirkungs-Beziehung und der Abstandswerte verworfen werden, forderte Born.

Auch der Richtlinienentwurf mache klar, dass der Kenntnisstand über Bioaerosole gering sei und es bisher nicht gelungen ist, allgemein gültige Grenzwerte oder Schwellenwerte abzuleiten, kritisierte der DBV. Zudem sei es bisher weder national noch international gelungen, Kurven über die Zusammenhänge von Dosis und Wirkung gesundheitsrelevanter Bioaerosole zu erstellen. Vor diesem Hintergrund dürften die bestehenden strengen Vorgaben des Genehmigungsrechts für Stallanlagen nicht noch weiter verschärft werden, betonte Born. In Anbetracht der fehlenden wissenschaftlichen Grundlage seien die vorgesehenen Abstände zur Wohnbebauung sowie die vorgesehene Durchführung von Emissionsminderungsmaßnahmen unhaltbar. Es entstehe vielmehr der Eindruck, dass mit der Richtlinie Agrarstrukturpolitik betrieben werden sollte, kritisierte Born.
Pressekontakt
Herr Dr. Axel Finkenwirth
Telefon: 030 / 31904240
E-Mail: a.finkenwirth@bauernverband.net
Pressemeldung Download: 
Deutscher Bauernverband
Deutscher Bauernverband
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Deutschland
Telefon:  +49  030  319040
Fax:  +49  030  31904431
Web:  www.bauernverband.de
>>>  Pressefach


© proplanta 2006-2024. Alle Rechte vorbehalten.