Berlin (agrar-PR) -
DBV lehnt VDI-Richtlinienentwurf zu Bioaerosolen ab Der Deutsche Bauernverband lehnt den Entwurf der Richtlinie zu
Bioaerosolen des Vereins deutscher Ingenieure (VDI) grundsätzlich ab.
Dies betonte der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV),
Dr. Helmut Born, in einer Stellungnahme zum Entwurf der VDI-Richtlinie
4250 zu Bioaerosolen, d.h. luftgetragenen Partikeln biologischer
Herkunft wie Pilze, Bakterien, Viren. Die Landwirte in Deutschland
würden mit den geltenden Vorgaben des Bundes-Immissionsschutzrechts und
der Technischen Anleitung zur Reinhaltung der Luft (TA Luft) bereits
sehr weitreichende und strenge Vorgaben zum Schutz der Allgemeinheit
einhalten. Darüber hinaus würden hier zu Lande bei deutlich mehr
landwirtschaftlichen Stallbauten Prüfungen zur Umweltverträglichkeit und
zum Immissionsschutz durchgeführt, als es im europäischen Recht
vorgesehen ist. Es sei daher nicht zu akzeptieren, die TA Luft und das
Bundes-Immissionsschutzrecht noch weiter und vor allem ohne
demokratische Legitimierung am Gesetzgeber vorbei zu verschärfen. Der
VDI-Richtlinienentwurf sollte insgesamt aufgrund unüberwindbarer Mängel
bezüglich der Datengrundlage, der Risikobewertung, der
Ursache-/Wirkungs-Beziehung und der Abstandswerte verworfen werden,
forderte Born.
Auch der Richtlinienentwurf mache klar, dass der Kenntnisstand über
Bioaerosole gering sei und es bisher nicht gelungen ist, allgemein
gültige Grenzwerte oder Schwellenwerte abzuleiten, kritisierte der DBV.
Zudem sei es bisher weder national noch international gelungen, Kurven
über die Zusammenhänge von Dosis und Wirkung gesundheitsrelevanter
Bioaerosole zu erstellen. Vor diesem Hintergrund dürften die bestehenden
strengen Vorgaben des Genehmigungsrechts für Stallanlagen nicht noch
weiter verschärft werden, betonte Born. In Anbetracht der fehlenden
wissenschaftlichen Grundlage seien die vorgesehenen Abstände zur
Wohnbebauung sowie die vorgesehene Durchführung von
Emissionsminderungsmaßnahmen unhaltbar. Es entstehe vielmehr der
Eindruck, dass mit der Richtlinie Agrarstrukturpolitik betrieben werden
sollte, kritisierte Born.