23.12.2016 | 21:10:00 | ID: 23418 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Trotz erschwerter EU-Vorgaben erhalten Landwirte pünktlich die Direktzahlungen

Kiel (agrar-PR) - Landwirtschaftsminister Habeck: „Angesichts der wirtschaftlich angespannten Lage hatte das höchste Priorität.“
Trotz erschwerter Rahmenbedingungen durch veränderte Antragsverfahren ist es gelungen, zum Jahresende mehr als 99 Prozent aller Direktzahlungen auszuzahlen. „Angesichts der angespannten finanziellen Situation auf den landwirtschaftlichen Betrieben haben wir der Auszahlung höchste Priorität eingeräumt. Dass es gelungen ist, nahezu vollständig die Gelder auszuzahlen, ist den enormen Anstrengungen aller Beteiligten zu verdanken, insbesondere den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des LLUR“, sagte Landwirtschaftsminister Robert Habeck am 22. Dezember 2016.

Bei mehr als 99 Prozent der Berechtigten wurden die Direktzahlungen bewilligt. Rund 14.550 landwirtschaftliche Betriebe haben Anträge zu den Direktzahlungen gestellt und rund 304,6 Millionen Euro (inklusive Erstattungsbeträge) werden zum Jahreswechsel ausgezahlt.

Zu den Direktzahlungen zählen die Basisprämie von 187,49 Euro je Hektar, die Umverteilungsprämie, die vom 1. bis zum 30. Hektar 50,14 Euro je Hektar und ab dem 30. bis zum 46. Hektar 30,08 Euro je Hektar beträgt, sowie die Greeningprämie von 87,31 Euro je Hektar. Bei 1.240 Antragstellern wird diese Zahlung durch die Junglandwirteprämie von 44,27 Euro je Hektar (für maximal 90 Hektar) erhöht. Rund 270 Antragsteller haben Zahlungsansprüche im Rahmen der Junglandwirte-, Neueinsteiger-  oder Härtefallregelung.

Neu war in diesem Jahr, dass die Zahlungen für eine Fläche nicht mehr über die eingetragene Hektargröße (numerisch) beantragt wurden, sondern nur noch über die digital anzufertigende Zeichnung der beantragten Fläche selbst (geobasierte Antragstellung). Zusätzlich musste kurzfristig das Vorabprüfverfahren für Flächenüberlappungen für die Antragsteller eingeführt werden. Insgesamt waren aufwändige Anpassungen der gesamten Software nötig.

Darüber hinaus werden rund 9,5 Millionen Euro zur Förderung des Ökolandbaus an rund 450 Betriebe gezahlt, außerdem rund 5,2 Millionen Euro zur Förderung von Winterbegrünung, von emissionsarmer und Gewässer schonender Ausbringung von Wirtschaftsdünger sowie zur Förderung vielfältiger Kulturen im Ackerbau (280 Betriebe). Von diesen insgesamt 14,7 Millionen sind 11,4 Millionen Euro EU-Mittel.

Ausgleichszulage und Natura 2000-Prämie (zusammen rund 3,5 Millionen Euro) wurden bereits ausgezahlt und die Bescheide wurden versendet. Die Ausgleichszulage wird ab dem Jahr 2016 zu 100 Prozent aus Umschichtungsmitteln aus der 1. Säule finanziert. Die Natura 2000-Prämie wird zu 75 Prozent aus EU-Mitteln des ELER-Fonds getragen.

Für die Teilnahmeanträge (Neuanträge) zu den Fördermaßnahmen "Ökolandbau", "Winterbegrünung", "Vielfältige Kulturen im Ackerbau" und "Emissionsarme und Gewässer schonende Ausbringung von Wirtschaftsdünger" werden Bewilligungen mit einem Volumen von insgesamt jährlich rund 4,5 Millionen Euro erteilt, davon 4 Millionen Euro EU-Mittel.

Im Rahmen des Vertragsnaturschutzes sind 9,4 Millionen (inkl. EU-Anteil von ca. 7,9 Millionen Euro) für den freiwilligen Naturschutz in der Landwirtschaft (v.a. zur naturschonenden Bewirtschaftung) zur Auszahlung gekommen. Dies betrifft ca. 1.900 Verträge mit rund 29.500 Hektar Grünland und Acker.

Die neuen Verträge für den Vertragszeitraum von 2017 an sind vorbereitet und bereits überwiegend den Landwirtinnen und Landwirten zur Unterschrift vorgelegt worden.

Hinweis

Ziel des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) ist es, in Dörfern und Gemeinden die Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft zu fördern, eine ausgewogene räumliche Entwicklung der ländlichen Wirtschaft und der ländlichen Gemeinschaft sicher zu stellen und die nachhaltige Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen und des Klimaschutzes zu gewährleisten.

Für das schleswig-holsteinische Landesprogramm für den ländlichen Raum (LPLR) stehen im Förderzeitraum 2014-2020 insgesamt etwa 620 Millionen Euro zur Verfügung. Davon ca. 420 Millionen Euro aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds (ELER), die durch rund 200 Millionen Euro nationale Mittel kofinanziert werden. (melur-sh)
Pressekontakt
Frau Nicola Kabel
Telefon: 0431 / 988-7201
E-Mail: pressestelle@melur.landsh.de
Pressemeldung Download: 
Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung des Landes Schleswig-Holstein
Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung des Landes Schleswig-Holstein
Mercatorstraße 3
24106 Kiel
Deutschland
Telefon:  +49  0431  988-0
Fax:  +49  0431  988-7209
E-Mail:  pressestelle@melund.landsh.de
Web:  www.melund.landsh.de
>>>  Pressefach


© proplanta 2006-2024. Alle Rechte vorbehalten.