17.11.2011 | 11:30:00 | ID: 11426 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Umfrage: Mehrheit befürwortet eine ökologische Steuerreform

Wien (agrar-PR) - Laut aktueller Umfrage der Karmasin Motivforschung befürworten zwei Drittel der Österreicher eine ökologische Steuerreform. Die Mehrheit wünscht sich aber mehr Information über die Vor- und Nachteile.
Knapp über zwei Drittel der Österreicher (68 %) würden die ökologische Steuerreform befürworten, wenn jeder davon betroffen wäre, also sowohl Private als auch Unternehmen. Die Mehrheit der Befragten fühlt sich aber nicht ausreichend über Vor- und Nachteile informiert. Nur 27 % haben vor der Befragung schon einmal von der ökologischen Steuerreform gehört, positive Beispiele aus anderen Ländern sind wenig bekannt, fasst die Meinungs- und Motivforscherin Sophie Karmasin die wichtigsten Ergebnisse der Umfrage zusammen.

Der Klimawandel wird als ernstzunehmende Herausforderung für die Menschen und die Gesellschaft erkannt. Die Hauptverantwortung ihn aufzuhalten, bleibt aus Sicht der Befragten beim Einzelnen. Der CO2-Ausstoß kann aus Sicht der Österreicher vorrangig durch ordnungspolitische und marktwirtschaftliche Instrumente wie eine ökologische Steuerreform gesenkt werden.

"Die Mehrheit der Menschen wünscht sich eine neue ökologischere und sozialere Wirtschaftsordnung und sieht den Klimawandel als ernstzunehmende Herausforderung. Basis für eine zukunftsfähige Wirtschaftsordnung und größerer Energie- und Ressourcenunabhängigkeit ist eine Steuerreform, die die Steuerlast vom Faktor Arbeit hin zu ökologisch schädlichen Aktivitäten verschiebt.

Eine ökologische Steuerreform könne gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten die Wirtschaft ankurbeln, Jobs schaffen sowie Klimastrafzahlungen verringern und dadurch zur Sanierung des Staatshaushaltes beitragen. Deshalb sollte Österreich rasch eine umfassende ökologische Steuerreform umsetzen", erklärten Klemens Riegler-Picker, Geschäftsführer des Ökosozialen Forums und Markus Piringer, Geschäftsführer des ÖKOBÜROs anlässlich der Fachtagung "ÖKO_logisch_STEUERN", die vor kurzem im Kardinal König Haus in Wien stattfand.


Andere Länder zeigen es vor, Österreich hinkt nach

Die Erfahrungen anderer Länder wie Deutschland, Dänemark, Finnland und Großbritannien würden die vielfachen Vorteile einer solchen Reform bestätigen. Während z.B. in Schweden schon 1990 damit begonnen wurde, die Steuerlast vom Faktor Arbeit hin zu Umweltsteuern zu verschieben, bleibe Österreich bei diesen zukunftsweisenden Strukturmaßnahmen säumig. In Schweden konnte so im Zeitraum von 1990 bis 2007 ein Wirtschaftswachstum von 48% generiert werden, während gleichzeitig die CO2-Emissionen um 9% sanken.


Eckpfeiler der Umsetzung

"Wir brauchen eine ambitionierte Steuerstrukturreform, die stufenweise in fünf bis sieben Jahren die Einnahmen aus Umweltsteuern in Österreich von sieben auf 13 bis15 Mrd. Euro verdoppelt und gleichzeitig den Faktor Arbeit arbeitgeber- und arbeitnehmerseitig entlastet, Maßnahmen für soziale Härten vorsieht und den Umbau in ein zukunftsfähiges Energiesystem unterstützt. Durch die Entlastung des Faktors Arbeit sollten mittlere und niedrige Einkommen sowie die Arbeitgeber durch niedrigere Lohnnebenkosten profitieren. Dadurch entsteht eine Win-Win-Situation für die Wirtschaft, die Menschen, die Umwelt und den Staatshaushalt, die wir gerade jetzt in der Krise für Österreich nutzen sollten", fordert Klemens Riegler-Picker. (lk-ö)
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