19.09.2013 | 15:10:00 | ID: 16089 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Umweltminister Robert Habeck stellt den Jahresbericht 2012 des Landeslabors vor

Neumünster (agrar-PR) - „Für eine effektive Überwachung ist eine angemessene Ausstattung notwendig“

Um eine effektive amtliche Überwachung von Lebens- und Futtermitteln zu gewährleisten, ist eine angemessene finanzielle und personelle Ausstattung der Überwachungsbehörden unabdingbar. Das hat Landwirtschafts- und Umweltminister Robert Habeck heute (19. September 2013) bei der Vorstellung des Jahresbericht 2012 des Landeslabors Schleswig-Holstein in Neumünster deutlich gemacht. „Wir brauchen eine hohe Dichte an Kontrollen, um einen effektiven Verbraucherschutz zu gewährleisten. Hier ist die Wirtschaft stärker gefragt, sich zu beteiligen. Es ist sinnvoll, einen Teil der Regelkontrollen gebührenpflichtig zu machen. Um Wettbewerbsnachteile zu vermeiden, sollte es eine europäische Pflichtgebühr geben.“

 

Das Landeslabor als Landesbetrieb übernimmt Laboruntersuchungen im Rahmen der Lebensmittelüberwachung, der Schlachttier- und Fleischkontrolle und sowie Analysen im Umweltbereich. Neben diesen Aufgaben ist das Landeslabor Vollzugsbehörde für Tierarzneimittel-, Futtermittel- und der Handelsklassenüberwachung und wirkt im Rahmen der staatlichen Tierseuchenbekämpfung mit. „Damit trägt das Landeslabor wesentlich zum Verbraucherschutz bei“, betonte der Minister.

 

Ein besonderer Schwerpunkt war 2012 die Tierseuchendiagnostik, nachdem sich insbesondere zahlreiche Rinder und Schafe mit dem Schmallenberg-Virus infiziert haben. „Wir mussten sehr kurzfristig das zunächst unbekannte Virus identifizieren, um einen Überblick über die betroffenen Betriebe zu erhalten“, sagte der Direktor des Landeslabors, Matthias Hoppe-Kossak.

 

Das Landeslabor untersuchte 920 Proben aus 476 landwirtschaftlichen Betrieben. Dabei konnte das Virus in 217 Betrieben nachgewiesen werden, betroffen waren 112 Rinder- und 104 Schafbetriebe sowie eine Ziegenhaltung. „Das war für die betroffenen Betriebe alles andere als leicht. Glücklicherweise hat sich die Infektion 2013 nicht fortgesetzt. Deshalb wurde hier die Tiergesundheit nicht dauerhaft geschädigt; es sind keine langfristigen Einbußen in der Landwirtschaft eingetreten sind“, sagte Minister Habeck.

 

Nach dem Dioxinskandal 2011 konzentrierte sich das Landeslabor weiter auf die Überwachung der Futtermittelunternehmen. Es führte dazu 477 Inspektionen durch und nahm 712 Proben. Es wurden 32 Verstöße registriert. „Das Land hat als Konsequenz zwei weitere Futtermittelkontrolleure eingestellt und so die Überwachung verstärkt“, führte der Minister aus. Wie notwendig die kontinuierliche Kontrolle sei, habe der Import von Schimmelpilz befallenem Mais aus Südosteuropa Anfang 2013 gezeigt.

 

Neben diesen besonderen Schwerpunkten untersuchte das Landeslabor Schleswig-Holstein eine Vielzahl anderer Produkte – insgesamt wurden knapp 10 000 Planproben von Lebensmitteln untersucht.  Davon wurden 305 Proben von pflanzlichen Lebensmitteln auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln untersucht; pro Probe prüften die Mitarbeiter auf 440 verschiedene Pestizide. In 193 Proben wurden Rückstände in zulässigen Mengen gefunden, in drei Fällen war der Höchstwert überschritten.

 

Dem Landeslabor gehörten zum Jahresende 194 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer an.

 

Der Jahresbericht 2012 ist auf der Homepage des Landeslabors (www.landeslabor.schleswig-holstein.de) veröffentlicht.

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