Bonn (agrar-PR) -
Postkartenaktion zur Sicherung von Eiweißfuttermittel beim 16. Rheinischen Schweinetag angelaufen Über 800 Interessierte besuchten am 25. November dem 16. Rheinischen Schweinetag in Kleve und Reken.
Darauf weist der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) hin, der
auch Mitveranstalter des Infotages ist. Dort erhielten die Landwirte
nicht nur fachliche Informationen, sondern beteiligten sich auch an der
RLV-Postkartenaktion zur Sicherung von Eiweißfuttermittel.
Im Rahmen der Veranstaltung wurde nach RLV-Angaben deutlich, dass
die deutschen Tierhalter existenziell auf Eiweißfuttermittel, vor allem
auf Soja, zur Fütterung ihrer Tiere angewiesen sind. Die Versorgung sei
zurzeit stark gefährdet, wenn nicht umgehend pragmatische
Toleranzschwellen für bisher nicht in der EU zugelassene gentechnisch
veränderte Organismen (GVO-Bestandteile) eingeführt würden. Der
Deutsche Bauernverband habe daher gemeinsam mit seinen
Landesbauernverbänden eine elektronische Postkartenaktion initiiert,
die sich an Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner richtet, so der
RLV. Die Landesbauernverbände im nordwestdeutschen Raum hätten
zusätzlich eine postalische Postkartenaktion gestartet. In den
kommenden Tagen würden daher zahlreiche E-Cards und Postkarten im
Briefkasten der Landwirtschaftsministerin eintreffen. Mit der
Postkartenaktion forderten die Landwirte ein, dass sich die deutsche
Landwirtschaftsministerin auf EU-Ebene klar von der
„Null-Toleranz-Politik“ distanziert und sich für die heimischen
Tierhalter einsetzt.
Derzeit stelle sich die Situation wie folgt dar, erklärt der RLV:
Finden Kontrolleure in Futtermittellieferungen aus Übersee auch nur
geringste Spuren von in der EU noch nicht zugelassenen GVO-Pflanzen,
wird die gesamte Schiffsladung zurückgewiesen oder vernichtet. Die
dadurch höheren Kosten für Ersatz-Eiweißfuttermittel müssen die
europäischen Tierhalter tragen. Es droht sogar ein Versorgungsengpass
bei Eiweißfuttermitteln. Fleisch, Milch und Eier werden jedoch aus
diesen Übersee-Staaten importiert, in denen der Einsatz von
GVO-Futtermitteln erlaubt ist. Diese Ungleichbehandlung geht massiv zu
Lasten der heimischen Erzeugung. Daher macht sich insbesondere auch der
RLV dafür stark, pragmatische Toleranzschwellen für bisher nicht in der
EU zugelassene GVO-Bestandteile einzuführen.