Stuttgart (agrar-PR) - 11.06.2010 „Mit einem Anteil von über
30 Prozent an den Verkaufserlösen der Landwirtschaft ist die
Rinderhaltung und Milcherzeugung von herausragender Bedeutung. Die
Rinderzucht leistet einen bedeutenden und zukunftsgerichteten Beitrag
zur weiteren Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit unserer Rinder- und
Milchviehhaltung“, sagte die Staatssekretärin im
baden-württembergischen Ministerium für Ländlichen Raum, Ernährung und
Verbraucherschutz, Friedlinde Gurr-Hirsch MdL, am Freitag
(11. Juni 2010) auf der Vertreterversammlung der Rinderunion
Baden-Württemberg.
Der Milchmarkt sei von weltweiten Entwicklungen im Agrarbereich,
aber auch von generellen weltwirtschaftlichen Veränderungen zunehmend
berührt – im Positiven wie im Negativen. Markt- und Preisrisiken werden
allgemein in der Landwirtschaft künftig zunehmen. Die Milchwirtschaft
müsse deshalb ihre Wettbewerbsfähigkeit am Markt unter Beweis stellen.
Dieser Herausforderung könne man sich in Baden-Württemberg stellen.
„Wir haben die erforderlichen Voraussetzungen, das Wissen, und vor
allem die Unternehmer, die das Land und die Landwirtschaft brauchen“,
stellte die Staatsekretärin fest. Die Milchviehhaltung habe auch
weiterhin oberste Priorität bei der Investitionsförderung.
Auch in der Rinderzucht spielten Globalisierung und Wettbewerb eine
immer größere Rolle. „Die Tierzucht ist in die Zukunft gerichtet. Die
Zuchtprodukte müssen auf die künftigen Anforderungen an eine
wirtschaftliche tierische Erzeugung ausgerichtet sein. Neben der
Leistungsfähigkeit und Vitalität der Tiere sind zunehmend auch
Herausforderungen insbesondere in Verbindung mit dem Klimawandel, aber
auch Verbraucherwünsche sowie Umwelt- und Tierschutzaspekte zu
berücksichtigen. Wirtschaftlichkeit und Zukunftsfähigkeit hängen
entscheidend davon ab, ob es den Zuchtorganisationen und ihren Züchtern
gelingt, diese künftigen Anforderungen über die Zuchtzieldefinition und
Ausgestaltung von Zuchtprogrammen erfolgreich umzusetzen“, so die
Staatsekretärin. Erfolgreiche Zuchtarbeit sei die Basis für den
wirtschaftlichen Erfolg der Rinder haltenden Betriebe.
Beim An- und Verkauf von Zuchtvieh sei eine konsequente Umsetzung
von Tiergesundheitsmaßnahmen neben der züchterischen Qualität zwingend
erforderlich. „Dies gilt auch für die Bekämpfung der
Blauzungenkrankheit. Die Impfung gegen die Blauzungenkrankheit hat sich
als gutes Mittel erwiesen, die Krankheit einzudämmen. Im Jahr 2009 ist
es in Baden-Württemberg zu keinem einzigen Neuausbruch gekommen“,
stellt die Staatsekretärin fest. Auch nach der Aufhebung der
Impfpflicht werde die Impfung weiterhin empfohlen. Ein weiteres
tiergesundheitliches Ziel sei die Freiheit der Bestände und Regionen
von dem Bovinen Herpesvirus Typ 1 (BHV1).
In Baden-Württemberg hätten bisher knapp 88 Prozent aller Rinder
haltenden Betriebe den Status BHV1-frei. Um jedoch möglichst bald als
BHV1-freie Region anerkannt zu werden und somit auch künftig die
Wettbewerbsfähigkeit von Rindern aus Baden-Württemberg sicherzustellen,
sei eine konsequente Sanierung weiterhin erforderlich.