23.11.2009 | 00:00:00 | ID: 3772 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Vetreterversammlung der Tierseuchenkasse Rheinland-Pfalz: Blauzungenimpfung soll weiter unterstützt werden

Bad Kreuznach (agrar-PR) - Äußerungen des Unverständnisses gab es bei der turnusmäßigen Herbstver­sammlung der Tierseuchen Kasse Rheinland-Pfalz (TSK) darüber, dass entgegen aller wis­senschaftlichen Empfehlungen 2010 die erfolgreiche Blauzungenimpfung nicht wie bei­spielsweise in Frankreich verpflichtend flächendeckend weitergeführt wird. Klar sei schon jetzt, dass es Entschädigungen bei Blauzungenkrankheitsfällen nach einem Wiederaufflam­men der Seuche nicht mehr geben wird, da allen Tierhaltern mit der Impfung ein wirksamer Schutz zur Verfügung stehe.

Im Mittelpunkt der Beratung stand zunächst der Haushaltsplan für das Jahr 2010. Die Finan­zierung der Tierkörperbeseitigung im Rahmen der Drittellösung (TSK, Land, Zweckverband als Kostenträger) ist wie alljährlich bei allen Tierartkassen die weitaus größte Haushaltsposi­tion bei den Ausgaben. Hier hofft die TSK, dass sich die Erlös- und Kostensituation zukünftig verbessert und damit zumindest Kostensteigerungen ausbleiben. Die Rinderkasse hat mit geplanten 450.000,- Euro Ausgaben für das angestrebte Ausmerzen der Bovine Herpes Vi­rusinfektion Typ 1, die sogenannte BHV1-Sanierung, weitere große Lasten zu tragen. Mit Tierkörperbeseitigung und BHV1-Sanierung werden von den veranschlagten knapp zwei Millionen Euro Beitragseinnahmen für Rinder schon 60 Prozent verbraucht sein. Dennoch sprach sich die Vertreterversammlung einstimmig dafür aus, gemäß der Bestimmungen der Beihilfe­satzung auch nach Wegfall der Impfpflicht die Blauzungenimpfung im Jahr 2010 zu unter­stützen. Unter der Voraussetzung, dass das Land Rheinland-Pfalz sich an der Impfbei­hilfe beteiligt und die Impfungen von den Impftierärzten ins Herkunftssicherungs- und Infor­mationssystem für Tiere (HIT) eingetragen werden, soll an die Impftierärzte wieder eine Bei­hilfe von 1 Euro pro Impfung pro Rind und 0,75 Euro pro Impfung pro Schaf oder Ziege aus­gezahlt werden.

Wie die Bekämpfung der Bovinen Virusdiarrhöe (BVD-Sanierung) ab 2011 in Rheinland-Pfalz im Detail aussehen soll und wie sich die Tierseuchenkasse finanziell daran beteiligt, wird ein bei der Vertreterversammlung eigens dafür eingerichteter Ausschuss im Laufe des Jahres 2010 erarbeiten. Alle Rinderhalter, die 2010 schon in die BVD-Sanierung einsteigen wollen, sollen sich mit dem Rindergesundheitsdienst am Landesuntersuchungsamt in Ver­bindung setzen. Dort werden Sie über die sinnvollen Sanierungsmaßnahmen im Vorgriff auf die Pflichtsanierung aufgeklärt und müssen eine Verpflichtungserklärung unterzeichnen, um 2010 schon Unterstützungen bei den BVD-Untersuchungskosten in Anspruch nehmen zu können.

Mit der Verabschiedung des Haushaltes der Tierseuchenkasse wurden auch die Beiträge für 2010 festgelegt: Sie bleiben unverändert gegenüber 2009.

 
Tierseuchenkassenbeiträge 2010

1. Pferde                                                                                                       0,00 EUR Tier  


2. Rinder
unabhängig von der Bestandsgröße                                                 6,50 EUR je Tier

für amtlich BHV1-freie Bestände                                                      4,50 EUR je Tier


3. Schweine
unabhängig von der Bestandsgröße

Sau (inklusive Saugferkel), Eber                                                      2,30 EUR je Tier

Sau im spezialisierten Wartebetrieb                                                 1,80 EUR je Tier

Sau im spezialisierten Deckbetrieb                                                  1,50 EUR je Tier

Sau im spezialisierten Abferkelbetrieb (inklusive Saugferkel)         2,90 EUR je Tier

Mastschwein, ungedeckte Jungsau                                                 0,50 EUR je Tier

Ferkel (vom Absetzen bis höchstens 30 kg Lebendgewicht)          0,25 EUR je Tier

 
4. Schafe
unabhängig von der Bestandsgröße

für über 9 Monate alte Tiere                                                             1,80 EUR je Tier

 
5. Ziegen
unabhängig von der Bestandsgröße

 für über 9 Monate alte Tiere                                                            1,50 EUR je Tier

 
6. Bienenvölker                                                                                            0,00 EUR je Volk
Pressekontakt
Herr Frieder Zimmermann
Telefon: 0671-793 - 1177
E-Mail: frieder.zimmermann@lwk-rlp.de
Pressemeldung Download: 
Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz
Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz
Burgenlandstraße 7
55543 Bad Kreuznach
Deutschland
Telefon:  +49  0671  793-0
Fax:  +49  0671  793-1199
E-Mail:  info@lwk-rlp-de
Web:  www.lwk-rlp.de
>>>  Pressefach


© proplanta 2006-2024. Alle Rechte vorbehalten.