Bonn (agrar-PR) -
RLV verabschiedete seinen langjährigen Hauptgeschäftsführer in Bonn-Röttgen (21.07.2010) 38 Jahre war er für den Rheinischen
Landwirtschafts-Verband (RLV) tätig, davon über 19 Jahre als
Hauptgeschäftsführer. Und in dieser Zeit hat er Außergewöhnliches
geleistet und viel für die rheinischen Bauern und ihre Familien sowie
den Gartenbau erreicht.
Dies haben die Festredner Willi Bennerscheidt anlässlich seiner
Verabschiedung als RLV-Hauptgeschäftsführer am 15. Juli in Bonn-Röttgen
bescheinigt. Zahlreiche Gäste aus Berufsstand, Politik, Verwaltung und
Wirtschaft waren in die Andreas-Hermes-Akademie gekommen, um
Bennerscheidt zu danken und ihn gebührend aus seiner langjährigen
Tätigkeit für den Berufsstand zu verabschieden.
„Mit Willi Bennerscheidt verlässt ein Mann unseren Verband, den er
fast über 40 Jahre geprägt hat und in dem mehr von seinem Herzblut
steckt, als manch einer von uns ahnt“, stellte RLV-Präsident Friedhelm
Decker in seiner Laudatio fest. Der Hauptgeschäftsführer habe Enormes
geleistet und „tiefe Spuren“ hinterlassen. Decker lobte insbesondere
die schier unerschöpfliche Leistungsbereitschaft Bennerscheidts in
allen Einrichtungen, denen er an verantwortlicher Stelle vorstand.
Allen Einrichtungen – dazu gehörten der RLV und seine
Kreisbauernschaften, der Rheinische Landwirtschafts-Verlag, die PARTA
Buchstelle für Landwirtschaft und Gartenbau, die ERGON
Steuerberatungsgesellschaft, aber auch der Provinzialverband
Rheinischer Obst- und Gemüsebauer und die Stiftung Rheinische
Kulturlandschaft – sei dies gut bekommen. „Willi Bennerscheidt war
stets Chef und Teamleiter einer Mannschaft, die unter seiner guten
Führung immer auf die Mitglieder und ihre Belange fokusiert war“, hielt
der RLV-Präsident fest.
Aber es waren nicht nur die unter seiner Verantwortung stehenden
Unternehmen, denen die Sorge und Aufmerksamkeit des
RLV-Hauptgeschäftsführers galten. In großer Loyalität zum Ehrenamt, dem
RLV-Präsidium mit seinem Präsidenten an der Spitze, dem Vorstand und
dem Verbandsausschuss, habe er viele Weichenstellungen innerhalb der
Landwirtschaft und des Gartenbaus in Nordrhein-Westfalen begleitet und
gefördert, so Decker weiter. Mit beachtlichem Geschick habe er Dinge
vorangetrieben und umgesetzt. Decker brachte dazu auch zwei Beispiele:
Die Fusion der ehemals drei eigenständigen landwirtschaftlichen
Sozialversicherungsträger in Münster, Detmold und Düsseldorf zum
Landwirtschaftlichen Sozialversicherungsträger NRW im Jahr 2002 sowie
die politisch unumgängliche Fusion der Landwirtschaftskammern
Westfalen-Lippe und Rheinland zur Landwirtschaftskammer NRW im Jahr
2004.
„Willi Bennerscheidt hat sich über viele Jahre den erforderlichen
Respekt erarbeitet und seine Stimme hatte immer großes Gewicht“,
erläuterte der RLV-Präsident. Er sei es gewesen, der stets im
Hintergrund, aber ebenso – wenn geboten – an vorderster Front für ein
gutes Miteinander aller berufsständischen Organisationen eingetreten
sei. Ausdrücklich bedankte sich der RLV-Präsident auch persönlich bei
„seinem“ Hauptgeschäftsführer für die langjährige vertrauensvolle und
konstruktive Zusammenarbeit.
Bennerscheidts Engagement auf landespolitischer Ebene wurde von Dr.
Alexander Schink, dem scheidenden Staatssekretär im Düsseldorfer
Landwirtschaftsministerium gewürdigt. Schink dankte Bennerscheidt im
Namen des bisherigen NRW-Landwirtschaftsministers Eckhard Uhlenberg,
der auf Grund einer Landtagssitzung nicht an der Verabschiedung
teilnehmen konnte, für sein politisches Wirken und überbrachte auch die
Grüße des neuen Ressortchefs Johannes Remmel. Der Staatssekretär
bescheinigte dem RLV-Hauptgeschäftsführer eine große Flexibilität im
Umgang mit der Politik. Ihm sei es immer wieder gelungen, sich auf
andere politische Konstellationen und Politiker unterschiedlicher
Couleur einzustellen. Der Umgang mit einer grünen Ministerin wie Bärbel
Höhn sei sicherlich anders gewesen als mit einem landwirtschaftsnahen
CDU-Politiker Eckhard Uhlenberg, meinte Schink und fügte hinzu: „Ein
Verband muss aber mit jeder Regierung umgehen können, schon allein im
Interesse seiner Mitglieder. Und dies hat Willi Bennerscheidt auch
geschafft.“
Dabei stünden der RLV und sein Hauptgeschäftsführer für das
Kooperationsprinzip beim Umgang von Landwirtschaft und Naturschutz
sowie Landwirtschaft und Wasserschutz, betonte der Staatsekretär. An
dieses Prinzip habe auch die schwarz-gelbe Landesregierung
vor fünf Jahren angeknüpft und gute Ergebnisse gemeinsam mit dem
Berufsstand erreicht. Schink nannte in diesem Zusammenhang unter
anderem die Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie. Außerdem wies er
darauf hin, dass das Ministerium zusammen mit den beiden
NRW-Landwirtschaftsverbänden eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen habe,
in der viel für die Landwirtschaft, aber auch für die Umwelt, den
Natur- und den Gewässerschutz erreicht worden sei. “An diesem Erfolg
hatte Willi Bennerscheidt maßgeblichen Anteil“, stellte der
Staatssekretär fest.
Dass der RLV-Hauptgeschäftsführer auch konstruktiv mit den Behörden
in NRW zusammengearbeitet hat, darauf wies der Kölner
Regierungspräsident Hans-Peter Lindlar in seiner Rede hin. „Die
Gespräche mit Willi Bennerscheidt waren für die Bezirksregierung immer
hilfreich“, betonte der Regierungspräsident.
Dank und Anerkennung im Namen aller berufsständischen Organisationen
in Nordrhein-Westfalen sprach der Präsident der Landwirtschaftskammer
NRW, Johannes Frizen, dem langjährigen RLV-Hauptgeschäftsführer aus.
Mit Bennerscheidt scheide ein „berufsständisches Urgestein“ nach nahezu
vier Jahrzehnten ebenso unermüdlicher wie höchst erfolgreicher Arbeit
für die Landwirtschaft und den Gartenbau im Rheinland aus. Als
RLV-Hauptgeschäftsführer habe er mit einer Vielzahl von
Kreisvorsitzenden, Präsidiumsmitgliedern und vor allem Präsidenten
zusammenarbeiten dürfen. Im Rheinland habe er an höchst
verantwortlicher Stelle dabei stets dafür gesorgt, dass diese
Zusammenarbeit nicht nur mit der Landwirtschaftskammer, sondern auch
mit allen anderen landwirtschaftlichen Organisationen und Institutionen
bestens funktioniert habe.
„Willi Bennerscheidt war ein weiser Ratgeber für das Ehrenamt. Er
verstand es, unabhängig von den herrschenden politischen Verhältnissen,
die berechtigten Belange seiner Bauern mit sachlichen Argumenten in den
Vordergrund zu rücken und gleichzeitig bei unterschiedlichen
Standpunkten für ein ausgewogenes Miteinander zu sorgen“, hielt der
Kammerpräsident fest. Verbindlich im Ton, jedoch zielstrebig und hier
und da durchaus mit dem nötigen Nachdruck, habe Bennerscheidt
entscheidend dazu beigetragen, unterschiedliche Meinungen auf eine
Linie zu bringen. „Wir im Ehren- wie auch im Hauptamt zollen Ihnen
dafür allergrößten Respekt“, sagte Frizen an Bennerscheidt gewandt.
Dass der RLV-Hauptgeschäftsführer ein begnadeter Netzwerker sei,
hielt auch der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Dr.
Helmut Born, in seiner Rede fest. Netzwerke aufzubauen sei ihm nicht
nur im Rheinland und in Nordrhein-Westfalen gelungen, sondern auch auf
Bundesebene. Der RLV-Hauptgeschäftsführer verstehe sich geradezu
meisterhaft auf das „verbandspolitische Strippenziehen“ in den
DBV-Gremien, aber auch gegenüber Parteien, Parlamenten und vor allem
Ministerien. Dabei habe er immer nach den besten agrarpolitischen
Lösungen für die Mitglieder seines Verbandes und nach Wegen eines
konstruktiven Miteinanders gesucht, stellte Born fest.
Zum Abschluss der Veranstaltung bedankte sich Bennerscheidt bei den
Festrednern für das ihm zuteilgewordene Lob. In der Zeit seiner
Geschäftsführung beim RLV habe Vieles erreicht werden können, aber dies
habe er nicht alleine erreicht, denn er habe immer ein großartiges
Ehrenamt und hervorragende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an seiner
Seite gehabt. „Die Fußballweltmeisterschaft hat erneut deutlich
gemacht: Erfolg vermag nur das Team zu erreichen“, betonte
Bennerscheidt. „Und wir waren stets ein Team: Im RLV mit seinen
Kreisbauernschaften, im Rheinischen Landwirtschafts-Verlag, in der
PARTA Buchstelle für Landwirtschaft und Gartenbau, in der ERGON
Steuerberatungsgesellschaft sowie in der Stiftung Rheinische
Kulturlandschaft.“ Ausdrücklich dankte Bennerscheidt seinen
Weggefährtinnen und Weggefährten für das ihm entgegengebrachte
Vertrauen und appellierte gleichzeitig an alle, dieses Vertrauen auch
seinem Nachfolger als RLV-Hauptgeschäftsführer, Dr. Reinhard Pauw,
entgegenzubringen. Die Politik forderte er auf, der rheinischen
Landwirtschaft und dem RLV gewogen zu bleiben. „Die rheinischen Bauern
benötigen die Unterstützung der Politik im Hinblick auf angemessene
Rahmenbedingungen und sie benötigen vor allen Dingen die Unterstützung
der Politik im Hinblick auf die Direktzahlungen nach 2013“, betonte
Bennerscheidt.