20.05.2009 | 00:00:00 | ID: 633 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Vom Europaplatz zur Siegessäule: Landwirtin Kristine Dahmen startet ihre Schlepperreise in Aachen

Bonn (agrar-PR) - RLV-Vizepräsident Conzen unterstreicht Forderung der Landwirtschaft
Am Europaplatz in Aachen startet heute die Schleppertour von Landwirtin Kristine Dahmen aus Langerwehe bei Aachen, an der Siegessäule in Berlin wird sie am Sonntag enden.

Mit dieser Aktion will die 23-jährige Junglandwirtin auf die extreme Wettbewerbsverzerrung für deutsche Landwirte durch die ungleiche Besteuerung von Agrardiesel in Europa aufmerksam machen. „In Deutschland zahlen die Bauern die mit Abstand höchsten Steuern auf Agrardiesel“, hob auch Bernhard Conzen, Vizepräsident des Rheinischen Landwirtschafts-Verbandes (RLV), beim Start der Tour in Aachen hervor.

Kristine Dahmen, die einen Ackerbauerbetrieb mit Milchviehhaltung bewirtschaftet, wählte gerade Aachen als Startpunkt für ihre Schleppertour aus, da hier der Wettbewerbsnachteil für die deutschen Landwirte besonders deutlich wird. Denn viele Bauern und ihre Familien sehen Tag für Tag, wie ihre belgischen und niederländischen Berufskollegen Agrardiesel für wenige Cent nutzen können, während sie selbst mit durchschnittlich 40 Cent pro Liter steuerlich zur Kasse gebeten werden. In Belgien bezahlen die Landwirte nur 1,8 Cent und in den Niederlanden 7,7 Cent pro Liter Agrardiesel. Dies unterstrich auch RLV-Vizepräsident Conzen, der selber nur 1 km von der holländischen Grenze entfernt einen landwirtschaftlichen Betrieb bewirtschaftet, und forderte: „Die Agrardieselsteuer muss runter!“ Diese Kostenentlastung müsse den Landwirten – gerade angesichts der angespannten wirtschaftlichen Lage auf den Agrarmärkten – dringend zugestanden werden.

„Die Landwirtschaft ist die einzige Branche, die noch eine Steuer auf Kraftstoffe zahlen muss“, kritisierte Stefan Hetzer, Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft der Landjugend Nordrhein (LAG) im Rahmen des Tourstarts in Aachen.  Diese Steuer werde zur Finanzierung des Straßenbaus genutzt. Daher würden Wirtschaftszweige, die Straßen gar nicht oder nun in geringem Umfang nutzen, von den Steuer befreit. So sei die Schiff- und Luftfahrt aus Wettbewerbsgründen ganz von der Besteuerung ausgenommen. Auch energieintensive Betriebe wie Aluminiumhütten kämen in den Genuss von Vergünstigungen. „Eine vergleichbare Steuer-Freistellung ist für die Landwirtschaft längst überfällig“, forderte der LAG-Vorsitzende und hinterfragte: „Warum sollen Maschinen im produzierenden Gewerbe mit Heizöl betrieben werden dürfen, aber nicht die Maschine Trecker?“

Nach dem Start in Aachen steuert Kristine nun durch das Rheinland, Westfalen und Niedersachen – Ziel ihrer Reise ist Berlin. Dort wird sie am Montag auf der Groß-Demo des Deutschen Bauernverbandes am Montag (25. Mai) vorneweg mitfahren. In Berlin werden mehr als 1 000 Landwirte und Landwirtinnen mit über 500 Traktoren erwartet.

Weitere Informationen

Wenn Sie mehr über Kristines Schlepperfahrt, die Zwischen-Stopps und ihre Gesprächspartner vor Ort erfahren möchten, schauen Sie unter www.rlv.de. Hier werden auch täglich neue Bilder zur Aktion eingestellt.

Weitere Infos zum Thema Agrardiesel finden Sie auch www.bauernverband.de und www.situationsbericht.de
Pressekontakt
Frau Simone Kühnreich
Telefon: 0228 / 52006-119
E-Mail: simone.kuehnreich@rlv.de
Pressemeldung Download: 
Rheinischer Landwirtschafts-Verband e.V.
Rheinischer Landwirtschafts-Verband e.V.
Rochusstraße 18
53123 Bonn
Deutschland
Telefon:  +49  0228  52006-119
Fax:  +49  0228  52006-560
E-Mail:  info@rlv.de
Web:  www.rlv.de
>>>  Pressefach


© proplanta 2006-2024. Alle Rechte vorbehalten.