26.08.2009 | 00:00:00 | ID: 1830 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Vorruhestand soll Lasten mindern

Hannover (agrar-PR) - EIN KOMMANTAR VON Landvolk-Vizepräsident Helmut Meyer
Keinem Bauern fällt es leicht, die Landwirtschaft aufzugeben. Wie in kaum einer anderen Branche sind wir Landwirte es gewohnt, in langfristigen Zeitabläufen und Generationen zu denken. Die Weitergabe des zumeist von den Eltern geerbten Hofes an eines der Kinder ist für uns alle die Vision,
von der wir uns leiten lassen.

Aber nicht immer lässt sie sich realisieren. Auch die Option, dass es anders kommen kann, muss beizeiten ins Auge gefasst werden. Die zurzeit mehr als desolate Situation auf fast allen landwirtschaftlichen Märkten lässt offensichtlich viele Betriebsleiter neu überlegen. Nach Einschätzung der landwirtschaftlichen Sozialversicherungsträger würde ein Vorruhestandsprogramm in der Landwirtschaft auf große
Resonanz stoßen.

So mancher Landwirt im Alter von 60 oder auch 55 Jahren, der bereits die Weichen zum Ausstieg gestellt hat, würde lieber heute als morgen den Betrieb aufgeben. Die Forderungen nach einem Vorruhestandsprogramm werden nicht nur in Niedersachsen lauter. Das Landvolk sieht diesen Bedarf und ist daher mit der Forderung nach einer neuen Produktionsaufgaberente an die Politik herangetreten.

Ohne jeden Zweifel muss sie als Instrument der Sozialpolitik verstanden werden, das sagt der Name „Rente" eindeutig aus. Das Interesse an einem vorzeitigen Ausstieg aus der Landwirtschaft mag zwar durch die katastrophale Lage an den Märkten Auftrieb erhalten, die Marktentlastung aber kann nicht Ziel des Vorruhestandes sein. Über eine strukturverbessernde Abgabe der Flächen und noch vorhandenen Quoten sollten vielmehr auch jüngere Betriebsleiter von der Rente mitprofitieren.

Als sozialpolitisches Angebot muss ein Vorruhestandsprogramm daher grundsätzlich jedem Landwirt offen stehen, wenn er das Einstiegsalter erreicht hat. Der vorzeitige Abschied aus der Landwirtschaft kann dieser Gruppe einen schwierigen Abschnitt auf dem Weg zur regulären Altersrente abkürzen. Aus berufsständischer Sicht wird sich ein Vorruhestandsprogramm daher niemals nur an einen ausgewählten Betriebszweig richten.

Die Diskussion über den Vorruhestand weckt sicherlich Erwartungen. Die verantwortlichen Politiker sollten das Thema jetzt zügig auf die Tagesordnung setzen und schnelle Entscheidungen herbeiführen. Wenn der Vorruhestand aus dem Haushalt des Agrarministeriums mitfinanziert würde, könnte er noch 2010 auf den Weg gebracht werden und einigen Landwirten eine schwere Last nehmen.
Pressekontakt
Frau Sonja Markgraf
Telefon: 0511/36704-31
E-Mail: pressestelle@landvolk.org
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Landvolk Niedersachsen - Landesbauernverband e.V.
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