16.06.2016 | 11:45:00 | ID: 22472 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Wissing und Höfken setzen sich für von Wetterextremen betroffene Öko-Winzer ein

Bad-Kreuznach (agrar-PR) - Bedingt durch die Starkregenereignisse und die extreme Feuchtigkeit, bedroht ein massiver Befall durch falschen Mehltau  die Traubenernte in ganz Deutschland. Dies betrifft insbesondere den Öko-Weinbau.

Das einzige derzeit wirksame Pflanzenschutzmittel (Kaliumphosphonat), das bis vor kurzem als natürliches Pflanzenstärkungsmittel problemlos erlaubt war, ist laut EU-Verordnung für Öko-Winzer zurzeit nicht zugelassen. Wissing und Höfken setzen sich für eine Zulassung durch die EU ein. Landwirtschaftsminister Wissing hat dem Staatsweingut in Bad-Kreuznach die Erlaubnis erteilt, Kaliumphosphonat im Rahmen eines wissenschaftlichen Großversuchs auszubringen.

Landwirtschaftsminister Volker Wissing und Umweltministerin Ulrike Höfken setzen sich gemeinsam beim Bundeslandwirtschaftsministerium und der EU-Kommission für eine Zulassung  des Pflanzenschutzmittels Kaliumphosphonat im Öko-Weinbau ein. „In der derzeitigen Witterung ist Kaliumphosphonat das einzige wirksame Mittel. Wir werden bei der EU-Kommission auf den dringenden Handlungsbedarf hinweisen, um die Betriebe in dieser Notsituation zu unterstützen“, sagten Wissing und Höfken. Höfken hatte sich bereits im vergangenen Jahr bei EU-Agrarkommissar Hogan intensiv für die Zulassung des Mittels eingesetzt.

Landwirtschaftsminister Volker Wissing hat dem Staatsweingut Bad Kreuznach die Ausbringung von Kaliumphosphonat im Rahmen eines wissenschaftlichen Großversuchs gemäß Artikel 36 (4)b  der Verordnung (EG) Nr. 889/2008 erlaubt, um das Weingut vor einem Totalverlust seiner Ernte zu bewahren. „Ich habe die Erlaubnis im Bewusstsein um die Konsequenzen erteilt:  Das Weingut wird seine Ernte bewahren können, aber den Bio-Status mindestens für ein Jahr verlieren“, sagt Wissing.

Beide Ministerien setzten sich dafür ein, den wissenschaftlichen Großversuch mit Kaliumphosphonat für interessierte Ökowinzer zu öffnen.

Wissing und Höfken weisen darauf hin, dass der Einsatz von Kaliumphosphonat den Verlust des Öko-Status nach sich ziehen kann mit allen rechtlichen Folgen. . „ Um dem Öko-Weinbau in einer bisher nicht bekannten Notlage zu helfen,  sehe ich  derzeit nur den wissenschaftlichen Großversuch zur Anwendung von Kaliumphosphonat als einen möglichen Weg,“ sagte Ulrike Höfken „Da dieses natürliche Mittel aus Umweltsicht vollkommen unbedenklich ist, können wir nicht nachvollziehen, dass die EU bisher die Zulassung verweigert.“

Kaliumphosphonat war bis 2013 im ökologischen Weinbau einsetzbar, ist aber nach der EU-Öko-Verordnung seither für den Einsatz im Bio-Weinbau nicht mehr zugelassen . Es ist aber das einzige Mittel, dass in der derzeitigen Witterungslage den falschen Mehltau (Reben-Peronospora) wirksam bekämpfen kann. Die durch die EU-Verordnung zugelassenen Alternativen werden durch den anhaltenden Regen von den Blättern abgewaschen. Derzeit droht in fast allen deutschen Weinbaugebieten ein massiver Befall mit Reben-Peronospora.
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