28.11.2018 | 14:27:00 | ID: 26650 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Wolf: Tragfähige Lösungen statt Hetzjagden

Berlin (agrar-PR) - Zum neuen Wolfs-Positionspapier von CDU/CSU erklärt Harald Ebner MdB (Bündnis 90/Die Grünen):
Wir brauchen tragfähige Lösungen statt Hetzjagden beim Umgang mit dem Wolf. Es liegen funktionierende Lösungen zum Schutz von Weidetieren auf dem Tisch, etwa die Förderung von Schutzzäunen und Herdenschutzhunden. Im Schadensfall muss es vernünftige finanzielle Entlastung für die Tierhalter geben. Und problematische, auffällig gewordene Tiere müssen und können selbstverständlich „entnommen“, sprich geschossen werden.

Aber es ist der falsche Weg, den Jägern noch eine weitere Belastung aufzubürden durch die Aufnahme des Wolfs ins Jagdrecht. Die Jäger sind schon jetzt durch die Schwarzwildjagd massiv belastet. Wölfe besiedeln freie Reviere schnell neu und machen nicht an Reviergrenzen halt, ihre Kontrolle passt deshalb nicht in die jagdliche Revierstruktur. Entnahme, Monitoring, und ein bundesweites Bestandsmanagement würden dadurch erst richtig schwierig, das sagen auch Jagdverbände. Nur bei der Union ist das scheinbar noch nicht angekommen. „Schutzjagden“ wurden inzwischen selbst in Schweden, dem einzigen EU-Land, das sie kurzzeitig erlaubt hatte, wieder gestoppt. Die Regulierung per Abschuss funktioniert aller Erfahrung nach ohnehin nicht und könnte zur Wiederausrottung führen.

Das Wolfs-Papier von CDU und CSU ist schon in sich nicht schlüssig. Die geforderte Unterscheidung zwischen Schutzgebieten, Managementgebieten und wolfsfreien Zonen kann gar nicht funktionieren, da der Wolf, wie das Unions-Positionspapier selbst an anderer Stelle richtig feststellt, „weite Strecken zurücklegt“ und sich nicht auf ein bestimmtes Gebiet festlegen lässt.

Im Zweifel bedient man sich faktenbefreiter Definitionstricks: Damit Wölfe geschossen werden können, wollen CDU und CSU den aktuellen Erhaltungszustand schlicht von ‚kritisch‘ auf ‚günstig‘ umdefiniere.

Mit ihrem Positionspapier kündigt die Union ihren gerade erst ausgehandelten Wolfskompromiss mit der SPD auf. Ohne die lässt sich aber kaum etwas umsetzen von den neuen Plänen. Wollen CDU und CSU jetzt ausgerechnet am Wolf die Koalition scheitern lassen?“

 

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