04.04.2023 | 11:42:00 | ID: 35977 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Wolfspolitik: Endlich umsteuern!

Bonn (agrar-PR) - RLV-Vorstand zeigt sich schockiert über die jüngsten Riss-Vorfälle im Rheinland
Die Bilder aufgerissener hochträchtiger Schafe, zahlreicher Verlammungen und notgetöteter Tiere seien verstörend, so der Verbandsvorstand in einer Stellungnahme zur aktuellen Situation beim Wolf. Allein Ende Februar wurden als Bilanz eines einzigen Wolfsübergriffs in Dinslaken (Kreis Wesel) 39 Tiere Opfer des Schermbecker Wolfsrudels. Die Herde war gesichert mit einem empfohlenen Schutzzaun von 1,10 m Höhe, ebenso hatte eine Herdenschutzberatung stattgefunden. Schon in der Vergangenheit wurden im Schermbecker Wolfsgebiet Schutzzäune überwunden und selbst Ponys angegriffen und getötet. Appelle der Tierhalter, auffällige Wölfe konsequent zu entnehmen, blieben erfolglos.

Während hierzulande betroffenen Tierhaltern immer höhere und schwerere Zäune, aufwendige Nachtaufstallungen oder kräftige, aber nicht immer ungefährliche Schutzhunde empfohlen werden, setzen EU-Staaten wie Frankreich seit langem auf ein Entnahme-Management zum Schutz der unersetzlichen und gesellschaftlich erwünschten Weidetierhaltung. Inzwischen hält das EU-Parlament mit Blick auf den Erhaltungszustand des Wolfes auf gesamteuropäischer Ebene – auf dem Gebiet der EU-27 ist laut Parlament bereits wieder von ca. 19.000 Wölfen auszugehen – eine Herabstufung des Schutzstatus für gerechtfertigt und eine neue Wolfsstrategie angezeigt.

Vor diesem Hintergrund fordert der RLV-Vorstand Bund und Land auf, endlich umzusteuern und die Möglichkeiten des EU-Artenschutzrechts analog zu anderen europäischen Mitgliedstaaten vollständig auszuschöpfen. Zugleich ist die Politik aufgerufen, das Votum des Europäischen Parlaments aufzugreifen und eine kritische Überprüfung des aktuellen Schutzstatus zu unterstützen. Neben einem staatenübergreifenden Monitoring der gemeinsamen Wolfspopulation in der EU bedarf es endlich einer nachhaltigen Regulierung des Wolfsbestandes, so der Verbandsvorstand.
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