Erfurt (agrar-PR) -
Minister Dr. Sklenar stellt Integriertes Gesamtkonzept vor Der Thüringer Minister für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt, Dr.
Volker Sklenar, stellte heute das Integrierte Gesamtkonzept zur
Entwicklung des ländlichen Raums in Thüringen vor. „Die
Zukunftsfähigkeit des ländlichen Raums in Thüringen bedarf einer
weiteren Förderung und Stärkung des gemeinschaftlichen Denkens und
Handelns“, so der Minister.
Mit dem Konzept stellt die
Landesregierung zehn ausgewählte Handlungsfelder und Strategien für die
Entwicklung des ländlichen Raums in Thüringen vor. Es soll zu einem
offenen Meinungsaustausch über konkrete Projekte und Aktivitäten, aber
auch langfristige Strategien zur Entwicklung des ländlichen Raums in
Thüringen anregen.
Die ausgewählten Handlungsfelder
konzentrieren sich auf Besonderheiten des ländlichen Raums.
Gleichwertige Lebensbedingungen, soziale Gerechtigkeit und nachhaltige
Entwicklung sind die zentralen Handlungsmaximen. „Ziel der
Landesregierung ist es, den ländlichen Raum als eigenständigen Lebens-
und Wirtschaftsraum zu sichern und zu stärken. Er soll als attraktiver
Natur-, Kultur- und Erholungsraum erhalten bleiben und weiterentwickelt
werden“, stellte Minister Dr. Sklenar fest.
Die zehn strategischen Handlungsfelder sind:
1. Bildung;
2. Wirtschaft und Arbeit;
3. Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft;
4. Klima, erneuerbare Energien;
5. Umwelt, Natur und Landschaft;
6. Tourismus;
7. Städte und Dörfer;
8. Infrastruktur und Mobilität;
9. Medizinische Versorgung, Betreuung und Pflege;
10. Kommunale und bürgerschaftliche Verantwortung.
Im Einzelnen:
Die
Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft als tragende Säulen im
ländlichen Raum sichern mit ihren vor- und nachgelagerten Bereichen
Arbeitsplätze und tragen in hohem Maße zur Wertschöpfung im ländlichen
Raum bei. Mit der Konzeption „Landwirtschaft 2020“ und der
Zukunftsstrategie „Wald im Wandel – eine Chance für Thüringen“ sollen
Leistungsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit von Land-, Forst- und
Ernährungswirtschaft dauerhaft erhalten und gestärkt werden. Um dem
sich abzeichnenden Mangel an Nachwuchs-Führungskräften in den
landwirtschaftlichen Unternehmen entgegen zu wirken, ist beabsichtigt,
einen neuen Bachelor-Studiengang „Nachhaltige Landwirtschaft“ an der
Fachhochschule Erfurt einzurichten.
Auch die verstärkte Nutzung
erneuerbarer Energien trägt erheblich zur regionalen Wertschöpfung im
ländlichen Raum bei. Dies gilt insbesondere für die Nutzung der
nachwachsenden Rohstoffe, die für den Erhalt und die Schaffung von
Einkommensalternativen für die Land- und Forstwirtschaft von großer
Bedeutung ist. Mit dem Thüringer Bioenergieprogramm existiert ein
komplexes Maßnahmenpaket zur Verbesserung der politischen und
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.
Ein weiterer Schwerpunkt ist
der Erhalt und die Entwicklung der natürlichen Ressourcen sowie der
Natur und Landschaft als Lebensgrundlage des Menschen. Der Minister
nannte beispielhaft die „AKTION FLUSS“ zur Umsetzung der Europäischen
Wasserrahmenrichtlinie und die Thüringer Strategie zur Erhaltung der
biologischen Vielfalt.
Programme zur Dorferneuerung und
Städtebauförderung zielen auf den Erhalt der Städte und Dörfer als
attraktive Wohn- und Arbeitsorte ab. Die Lebendigkeit der Städte und
Dörfer soll durch Konzentration auf die Innenentwicklung, die
Revitalisierung von Brachflächen und attraktive Infrastruktur- und
Mobilitätsangebote für alle Generationen erhalten werden.
Die
Erstellung des integrierten Gesamtkonzepts wurde durch eine externe
Studie unterstützt, die im Frühjahr und Herbst 2008 in zwei Workshops
mit Akteuren aus dem ländlichen Raum diskutiert wurde.
Das Integrierte Gesamtkonzept wird unter www.thueringen.de/de/tmlnu im Internet veröffentlicht.