13.09.2018 | 21:05:00 | ID: 26090 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarwirtschaft

100 Jahre Verband: für gesundes Futter und für gesunde Lebensmittel

Berlin/Bonn (agrar-PR) - Futtermittelbranche gut aufgestellt für wandelnde Märkte und steigende Anforderungen
Der Deutsche Verband Tiernahrung e. V. (DVT) feiert in diesem Jahr 100 Jahre berufsständische Vertretung. DVT-Präsident Jan Lahde betont in seiner Rede anlässlich der Verbandstagung in Berlin:

„100 Jahre für Futter bedeuten auch 100 Jahre für Tiere, für Lebensmittel und für die Zukunft. Damit machen wir deutlich, dass es uns nicht nur um die Tierernährung geht, sondern um die Verantwortung für die gesamte Lebensmittelkette in der tierischen Veredlung, der wir uns verpflichtet fühlen.“ Rund 400 Gäste nehmen an der Tagung teil. 

„Die moderne Tierernährung muss heute einen Balanceakt zwischen den Anforderungen der Ernährungsphysiologie und den vielfältigsten Verbraucherforderungen bewältigen.“ sagt der DVT-Präsident. Dazu kämen Unsicherheiten durch politische Entwicklungen, die in den vergangenen Monaten bei den Marktbeteiligten für Unruhe gesorgt hätten. Neben den weiterhin bestehenden Russland-Sanktionen sind dies auch die Diskussionen über die Rolle des internationalen Agrarhandels. „Wir halten jede Form von Zöllen und Abgaben für fehlgeleitete Einflussnahmen. Sie würden letztlich die gesamte deutsche tierische Veredlung beeinträchtigen, auch im Hinblick auf den Export von Ernährungsgütern. Dies kann und darf nicht unser Ziel sein!“, so Lahde. Der DVT fordert weiterhin internationale, offene und freie Märkte mit vielfältigem Rohstoffangebot. Nur so könnten die Futterhersteller dieses Angebot weiterhin nutzen und ihren Kunden, den Landwirten, hochwertige und letztendlich auch preiswerte Futtermittel unter Nutzung aller verfügbaren Rohstoffe anbieten. Dies erfordere von der Futtermittelbranche hohe Wachsamkeit und ein strenges Qualitätsmanagement. Lahde: „Die Futtermittelsicherheit wird auch in Zukunft wichtig und mit hohem Aufwand verbunden sein, weil sie die Grundlage für Lebensmittelsicherheit ist.“

Die globale Nachfrage nach tierischen Lebensmitteln wird nach derzeitigen Schätzungen der FAO zwischen 2005 und 2030 um 70 Prozent ansteigen. „Eine ressourceneffiziente Tierhaltung und nachhaltiger Rohstoffbezug sind daher unerlässlich. Um in Zukunft umweltgerecht zu produzieren, muss die Kreislaufwirtschaft an Bedeutung gewinnen“, sagt der DVT-Präsident. Die deutschen Futterwerke nutzen seit jeher die Chance, Rohstoffkreisläufe weiter zu schließen und Verluste zu minimieren. So können große Mengen von Nebenprodukten und ehemaligen Lebensmitteln zielgerichtet verwertet werden. Lahde: „Insgesamt werden fast 9 Millionen Ko-Produkte mit wertvollen Nährstoffen in die Wertschöpfungskette der Tiernahrungshersteller zurückgeführt und das mit steigender Tendenz. Ein enormes Potenzial, um internationale Wertschöpfungsketten bzw. Stoffkreisläufe verlustarm zu schließen.“  

Neben den Fragen zum Rohstoffangebot prägen Themen wie Nährstoffbilanzen, Tierwohl und Nachhaltigkeit die tägliche Arbeit der Tierernährer. DVT-Präsident Lahde betont: „Die stetige Weiterentwicklung der Fütterung trägt zur Gesunderhaltung der Tierbestände bei und reduziert die Notwendigkeit von Behandlungen mit Medikamenten. Sie leistet auch durch optimale Nährstoffausnutzung einen wesentlichen Beitrag zur Schonung der Rohstoffressourcen. Die moderne Fütterung in Deutschland erbringt auch einen großen Beitrag zur Nachhaltigkeit in der Tierernährung.“ 

Nachdem die deutschen Hersteller von Tiernahrung im Jahr 2017 rund 24,1 Millionen Tonnen Mischfutter erzeugt hatten und sich die Branche damit weiterhin in einem stabilen Markt bewegt, wurden im Wirtschaftsjahr 2017/2018 nach vorläufigen Schätzungen der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) 23,9 Millionen Tonnen Mischfutter produziert. „Wir sehen hier einen ersten leichten Abwärtstrend, der in den ersten Entscheidungen im Zusammenhang mit der Initiative Tierwohl und den Maßnahmen aus der Nährstoffbilanzierung begründet zu sein scheint. Es gibt außerdem Verschiebungen in den Marktsegmenten“, so Lahde zur aktuellen Marktlage. Der wertmäßige Umsatz bei den gewerblich gehandelten Futtermitteln betrug 2017 rund 7,3 Milliarden Euro mit einem Anteil von circa 6,5 Milliarden Euro für Mischfutter. (dvt)
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