13.06.2013 | 17:50:00 | ID: 15256 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarwirtschaft

5. Station Sommertour: Die Industrieregion im Grünen - der ländliche Raum als wichtiger Standort für den mittelständischen Maschinenbau

Düsseldorf (agrar-PR) -

Das Produzierende Gewerbe und insbesondere der Maschinenbau spielen in den ländlichen Räumen Nordrhein-Westfalens eine wichtige Rolle, gerade auch als Arbeitgeber und für gute Ausbildungschancen. „Ländliche Räume sind bei uns im Landschaftsbild von Landwirtschaft, Natur- und Kulturlandschaften geprägt, sie sind aber ebenso traditionell starke Standorte für viele Branchen des produzierenden Gewerbes“, erklärte Minister Johannes Remmel auf der fünften Station seiner Sommertour „Land.Leben.NRW“. Anlass ist der Besuch des Ministers bei der EMG Automation GmbH in der Gemeinde Wenden im Südsauerland.

„Der Rohstoff Holz, Wasserkraft, Tatkraft und andere Faktoren haben teilweise schon seit dem Mittelalter Landgemeinden zu Gewerbestandorten gemacht, in denen sich Branchen- und sogar Weltmarktführer angesiedelt haben“, betonte Remmel: „Gerade Süd-westfalen ist eine Industrieregion im Grünen. Vor allem eigentümer-geführte Unternehmen kleiner und mittlerer Größe aus Industrie, Gewerbe, Handel und Handwerk haben ihren Stammsitz seit vielen Generationen auf dem Lande. Sie sind mit ihren Ideen und Innovationen für Zukunft und Wirtschaftskraft des ländlichen Raumes, aber auch von NRW insgesamt, von großer Bedeutung.“

Als Beispiel sieht Minister Remmel seine Heimatregion „Südwestfalen“ an, eine der ältesten Industrieregionen Europas. Hier lassen sich Spuren der Erzgewinnung und Eisenbearbeitung über 2.600 Jahre zurück nachweisen. Heute stellt das produzierende Gewerbe in Südwestfalen rund die Hälfte aller sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze in den Kreisen Hochsauerlandkreis, Märkischer Kreis, Olpe, Siegen-Wittgenstein und Soest.

Alleine im Bereich Maschinenbau gibt es in diesen fünf Kreisen rund 1.000 Unternehmen mit mehr als 30.000 Beschäftigten, das sind rund ein Viertel aller Beschäftigten in Südwestfalen.

Die EMG Automation GmbH hat sich vor mehr als 60 Jahren in der Nähe der Wendener Hütte angesiedelt. Die Gebäude der Hütte wurden 1977 zu einem Museum umgebaut und sind seitdem als technisches Kulturdenkmal ein touristischer Anziehungspunkt. Heute beschäftigt die EMG Automation am Standort in Wenden rund 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, weltweit sind es rund 1.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Bei einer Ausbildungsquote von ca. 11 Prozent wurden über 1.270 junge Leute bisher ausgebildet.

Die internationale Wachstumsstrategie begann im Jahre 1977 in Brasilien und in den 1980ziger Jahren in Japan, Indien und China. Die EMG Automation GmbH ist heute Weltmarktführer bei Produkten für Automatisierungstechnik in der Metall-, Papier- und Kunststoffproduktion und damit ein sogenannter „Hidden Champion“. Geschäftsführer Siegfried Koepp: „Wir exportieren unsere Produkte in über 90 Länder und ermöglichen unseren Kunden nachhaltig zu wirtschaften.“

„Innovativer Maschinenbau und Industriebetriebe – vor allem wenn sie klar auf Nachhaltigkeit und Umweltaspekte setzen – sind Garanten für hohe Beschäftigtenzahlen und eine gute Zukunft des ländlichen Raumes, wie sich hier in Südwestfalen zeigt“, so der Minister. „Eine starke Wirtschaft trägt zur regionalen Handlungskraft im demografischen Wandel bei und bei wichtigen Fragen der Infrastruktur, Arbeits- und Wohnqualität im ländlichen Raum.“

Denn vor allem die sozialen und ökonomischen Aspekte einer immer älter werdenden Gesellschaft stellen die Dörfer in NRW und ebenso die Unternehmen vor immer neue Herausforderungen. Nach der Aufgabe landwirtschaftlicher Betriebe und dem damit verbundenen Verlust von Arbeitsplätzen und immer mehr leerstehenden Gebäuden, trifft es zunehmend Einrichtungen der sozialen und ökonomischen Infrastruktur: Kindergärten, Schulen, der Einzelhandel und andere wichtige Elemente eines lebendigen und aktiven Gemeinwesens ziehen sich aus der Fläche zurück.

Diesen Herausforderungen könne nach Ansicht von NRW-Landwirtschaftsminister Johannes Remmel nur mit einer gezielten EU-Förderpolitik für vitale ländliche Räume begegnet werden. „Ministerin Aigner muss sich in Brüssel dafür einsetzen, dass die EU die Fördergelder für die Entwicklung des ländlichen Raumes nicht wie vorgeschlagen kürzt, sondern diesen Bereich weiter ausbaut“, so der Minister. „Die Lebensqualität in unseren Dörfern zu verbessern, auf dem Land Arbeitsplätze zu schaffen und zu sichern erhält immer mehr Bedeutung. Das können wir aber nur schaffen, wenn genügend Mittel zum Erhalt der örtlichen Infrastruktur, für regionale Projekte und bürgerliches Engagement zur Verfügung stehen.“

Auf der sechsten Station der Sommertour 2013 wird Minister Remmel morgen (14. Juni 2013) das Bioenergiedorf Lieberhausen zum Thema „Zukunftsenergien“ besuchen. Mit einem eigenen mit Holz betriebenen Heizwerk haben sich die Bewohner bereits vor rund 12 Jahren unabhängig von steigenden Öl- und Gaspreisen gemacht.


Hintergrundinformationen….

…. zur Sommertour2013:

„Land.Leben.NRW“ ist der Titel des diesjährigen Sommertour des NRW-Umweltministeriums. Bis Anfang September werden Minister Johannes Remmel und der Parlamentarische Staatssekretär Horst Becker rund 15 innovative Projekte und Untenehmen in ganz NRW besuchen, die die Zukunft des ländlichen Raumes mit innovativen Ideen gestalten. Den Auftakt machte die diesjährige Sommertour am 11. Mai in Jülich-Barmen mit dem Thema „Nahversorgung mit Lebensmitteln und Dienstleistungen im ländlichen Raum“.


…. zum ländlichen Raum NRW

Die ländlichen Regionen Nordrhein-Westfalens erstrecken sich über zwei Drittel der Landesfläche. Sie sind für ein Industrieland wie Nordrhein-Westfalen von großer Bedeutung als Wohn- und Wirtschaftsraum für rund sechs Millionen Menschen. Zudem sind sie wichtig als stadtnaher Freizeit- und Erholungsraum. Gleichzeitig befinden sich auf dem Land einzigartige Räume für den Natur- und Landschaftsschutz, die einen bedeutsamen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt leisten.

Zudem stellen die ländlichen Regionen einen wertvollen Produktionsstandort für die Land- und Forstwirtschaft dar, der die Grundvoraussetzung für die Erzeugung gesunder Nahrungsmittel und nachwachsender Rohstoffe ist, aber auch viele weitweit agierende Unternehmen aus dem Maschinenbau haben ihren Sitz in kleinen Gemeinden auf dem Lande. Nicht zuletzt bieten diese Regionen ein reichhaltiges kulturelles Leben und hohen sozialen Zusammenhalt.

Die Land- und Ernährungswirtschaft in NRW liefert etwa ein Fünftel des deutschen Gesamtumsatzes an Lebensmitteln und bilden eine tragende Säule der ländlichen Regionen in unserem Land.

Nach Bayern und Niedersachsen nimmt Nordhrein-Westfalen als Agrarstandort in Deutschland den dritten Platz ein. Über 35.000 landwirtschaftliche Betriebe und rund 4700 Gartenbaubetriebe bilden zusammen mit der Ernährungswirtschaft einen starken Verbund, der rund 400.000 Arbeitsplätze bietet. In keinem Bundesland ist die Ernährungswirtschaft so stark vertreten wie in Nordrhein-Westfalen.

Weitere Informationen zur Sommertour 2013: www.landleben.nrw.de.


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