19.10.2016 | 12:00:00 | ID: 23093 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarwirtschaft

Bayerische Bauernhöfe trotzen der Krise

München (agrar-PR) - Trotz Milchkrise und Gewinneinbruch: Der Strukturwandel in der bayerischen Landwirtschaft läuft langsamer ab als je zuvor. Das geht aus dem Agrarbericht 2016 hervor, den Landwirtschaftsminister Helmut Brunner am Mittwoch im Agrarausschuss des Bayerischen Landtags vorstellte. Nach Angaben des Ministers ist die Quote der alljährlichen Betriebsaufgaben in den vergangenen vier Jahren von 1,5 auf 1,1 Prozent erneut gesunken. Selbst der Anteil der Milchbauern, die ihre Milchviehhaltung zugunsten anderer Betriebszweige aufgegeben haben, blieb im langjährigen Durchschnitt von etwa vier Prozent. „Unsere Bauern trotzen der Krise auf den Agrarmärkten“, sagte Brunner. Dabei mussten die Landwirte deutliche Gewinneinbußen hinnehmen: Wegen rückläufiger Verkaufserlöse sanken 2015 die Durchschnittsgewinne der hauptberuflich tätigen Bauern im Vergleich zum Vorjahr um fast 19 Prozent auf 43.100 Euro.

Das Durchhaltevermögen der bayerischen Landwirte ist für Brunner ein Beleg, „dass der eigenständige bayerische Weg in der Agrarpolitik richtig und erfolgreich ist“. Gerade in schwierigen Zeiten werde immer wieder deutlich, dass bäuerliche Betriebe flexibler, stabiler und damit konkurrenzfähiger sind als Großbetriebe. Deshalb bleibe es Schwerpunkt bayerischer Agrarpolitik, gezielt die Familienbetriebe zu stärken – ob durch passgenaue Förderprogramme, Investitionsanreize, Bildung oder Beratung.

„Wir werden unseren Bauern auch künftig Zukunftsperspektiven eröffnen – und zwar unabhängig von Betriebsgröße und Bewirtschaftungsform“, sagte Brunner. Ziel sei es, eine möglichst große Zahl landwirtschaftlicher Betriebe dauerhaft und flächendeckend zu erhalten. Das komme nämlich nicht nur der Attraktivität und Vitalität der ländlichen Räume zugute, sondern sichere zudem das soziale und kulturelle Leben auf dem Land. Rund 60 Prozent der Höfe in Bayern haben neben der Landwirtschaft inzwischen ein zweites unternehmerisches Standbein, vor allem in der Energieerzeugung, der Direktvermarktung und dem Tourismus.

Laut Agrarbericht gab es 2015 im Freistaat insgesamt 109.200 Bauernhöfe mit einer durchschnittlichen Betriebsgröße von 29,5 Hektar. Darunter waren 8.100 Ökobetriebe, was Bayern bundesweit zum bedeutendsten Ökoland macht. Dem Minister zufolge steht jeder dritte deutsche Bauernhof in Bayern. Die Land- Ernährungs- und Forstwirtschaft ist daher ein gewichtiger Wirtschaftsfaktor im Freistaat. Die hier erzielten Umsätze von 156 Milliarden Euro machen 14 Prozent der Gesamtumsätze der bayerischen Wirtschaft aus. Jeder siebte Arbeitsplatz hängt direkt oder indirekt mit der Land- und Forstwirtschaft zusammen. Der Freistaat ist damit Agrarland Nummer eins in Deutschland und soll es laut Brunner auch bleiben, denn: „Eine leistungsfähige Land- und Forstwirtschaft ist der Garant für Wohlstand und Arbeitsplätze im ländlichen Raum.“ Die Zukunftsaussichten für die Landwirtschaft sieht der Minister trotz zu erwartender Preisschwankungen positiv. Schließlich seien die Standortbedingungen in Bayern günstig und der Bedarf an Lebensmitteln und Agrarrohstoffen steige beständig.

Der in zweijährigem Turnus erstellte bayerische Agrarbericht ist das umfangreichste Informations- und Datenwerk zur Lage der bayerischen Landwirtschaft. Es dokumentiert mit ausführlichem Text-, Tabellen und Kartenmaterial den hohen Stellenwert und die Entwicklung dieser für Bayern so wichtigen Branche. Der Agrarbericht 2016 steht ausschließlich online zur Verfügung und kann unter http://www.agrarbericht.bayern.de/ heruntergeladen werden. Er betrachtet die Wirtschaftsjahre 2013/2014 und 2014/2015.
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