München (agrar-PR) - Mit den Viehscheiden im Allgäu und den Almabtrieben in Oberbayern geht
in den nächsten Wochen für rund 55 000 Rinder der Bergsommer zu Ende.
Die Bilanz, die Landwirtschaftsminister Helmut Brunner heuer auf der
Sennalpe Derb zog, fiel durchweg positiv aus: „Trotz vieler
Niederschläge ist der Viehbestand nach rund 100 Tagen Sommerfrische
heuer in bester Verfassung“, sagte Brunner. Vor allem im Allgäu könne
man aufgrund des kräftigen Futterwachstums von einem ausgesprochenen
„Milchsommer“ sprechen. Auf den 51 Allgäuer Sennalpen wurden rund 100
Tonnen Käse produziert. Erfreut zeigte sich der Minister auch, dass
heuer etwas mehr Tiere als noch im Vorjahr auf den Weiden standen.
Dieser Anstieg ist laut Brunner vor allem auf die Einführung der
Weideprämie zurückzuführen. Auch heuer waren allerdings Tierverluste zu
verzeichnen: Wenngleich sie deutlich geringer ausfielen als im
vergangenen Sommer, verunglückten doch 181 Rinder tödlich, 31 davon
durch Blitzschlag.
Von den insgesamt knapp 1 400 Almen und
Alpen in Bayern wurde in den vergangenen 40 Jahren keine einzige
aufgegeben: 688 Alpen sind es im Allgäu, 710 Almen in Oberbayern. Im
Allgäu ist rund die Hälfte von den rund 34 000 geälpten Rindern
Pensionsvieh, in Oberbayern, wo heuer rund 22 000 Rinder auf den Weiden
stehen, ist dagegen nur ein Viertel in Pension. Neben den Rindern waren
außerdem knapp
1 000 Pferde, fast 500 Schweine sowie über 4 000 Schafe
und Ziegen auf den Almen und Alpen. Zusammengenommen pflegen die Tiere
den Sommer über – neben Öd- und Waldweideflächen – allein eine
Lichtweidefläche von rund 41 000 Hektar. Eine aktive Berglandwirtschaft
ist laut Brunner für den Erhalt der Kulturlandschaft unverzichtbar.
„Mit ihrer Arbeit schaffen unsere Hirten und Bergbauern nicht nur den
Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen, sondern auch den Erholungsraum
für die Menschen und damit die Basis für den Tourismus im Alpenraum“,
so der Minister.