06.03.2023 | 10:30:00 | ID: 35665 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarwirtschaft

Brandschutz in der Landwirtschaft

Stuttgart (agrar-PR) - Was man beim idyllischen Landleben aber am wenigsten erwartet sind Feuer und die Frage welche Brandklassen für die Landwirtschaft wichtig sind. Dabei ist gerade in der Landwirtschaft der Schaden durch Brände besonders hoch, denn oft werden viele Tiere in einem Stall gehalten und viele hundert oder gar tausend Tiere können einem Brand zum Opfer fallen.

Welche Brandgefahren treten in der Landwirtschaft auf

Brände werden von der Feuerwehr in Brandklassen eingeteilt. Es gibt fünf Brandklassen von denen die ersten drei A, B und C sich mit dem Aggregatzustand des Brennstoffes des Brandes beschäftigen. Die meisten Brände lassen sich einer dieser drei Klassen zuordnen:

- Brandklasse A steht für feste organische Stoffe wie Holz.

- Bandklasse B steht für flüssige organische Brennstoffe wie Benzin

- Brandklasse C steht für gasförmige organische Brennstoffe wie Biogas

All diese Brandklassen können bei einem Brand in einem Agrarbetrieb auftreten. Viel Holz wird in der Landwirtschaft verbaut und in Silos finden sich große Mengen von brennbaren Stoffen. Weizen, der nach der Ernte in einem Silo gelagert wird, ist noch nicht so leicht entzündlich. Mehl und Zucker können aber eine Staubexplosion hervorrufen.

Dabei ist eine Staubwolke beinahe so entzündlich wie ein Gas, denn der große Unterschied in der Reaktivität von Gas, im Vergleich mit Flüssigkeiten und Feststoffen, ist die Oberfläche für die Reaktion. Je größer die Oberfläche, desto höher die Reaktionsgeschwindigkeit und ist die Reaktionsgeschwindigkeit hoch genug, kann es zu einer lawinenartigen Ausbreitung einer Reaktion kommen, die man als Explosion bezeichnet.

Eine weitere Explosions- und Brandgefahr sind die Gase, die in der Viehwirtschaft entstehen. Schweine und Kühe produzieren große Mengen Methan. Während Biogasanalgen hier eine besonders hohe Explosionsgefahr darstellen, sind auch normale Ställe voll mit brennbaren Gasen, die zu Unglücken führen können.

Neue Technologien bringen neue Brandgefahren

Neben diesen, schon seit langer Zeit bekannten Brandgefahren, bringen auch neue Technologien für die Arbeit auf dem Hof neue Formen der Brandgefährdung mit sich. Bei den vielen freien Dachflächen, die man auf Ställen und Scheunen zur Verfügung hat, bietet sich das Anbringen von Solarzellen an.

Hier kommt dann die Brandklasse D ins Spiel. Diese Brandklasse beschäftigt sich mit Metallbränden, Brände, die auftreten können, wenn Lithiumbatterien in Flammen aufgehen. Diese Brände sind besonders schwer zu löschen und erzeugen Abfälle, die in den Sondermüll wandern.

Die Brandklasse F

Die letzte Brandklasse, ist die einzige Brandklasse, die in der Landwirtschaft nicht so häufig anzutreffen ist. Die Brandklasse F beschreibt Brände in der Küche, bei denen viel Fett und Öl verwendet wird. Diese Art von Bränden erwartet man eher in Großküchen.

Wie kann die Brandgefahr vermindert werden

Die Reduzierung der Brandgefahr in der Landwirtschaft funktioniert recht ähnlich wie in anderen Bereichen des Alltags. Zuerst ist es praktisch, Löschmittel für die entsprechenden Brandklassen über den ganzen Hof zu verteilen. Die speziellen Löschmittel für die Brandklasse D sind dabei nur dort nötig, wo auch die leicht entzündlichen Metalle vorzufinden sind.

Der nächste Schritt ist die ständige Kontrolle aller Geräte, um unter anderem auch Elektrobrände oder Funken zu vermeiden. Diese Kontrolle kann als ein Teil von Rundgängen stattfinden, die das ordnungsgemäße Funktionieren des Betriebsablaufs sicherstellen und auch Brände früh erkennen lassen, wenn es noch möglich ist, sie mit wenig Löschmitteleinsatz zu löschen.

Auch Feuermelder und Sensoren, welche die Luftzusammensetzung überwachen, sind sehr hilfreich. Diese Sensoren können in der Kombination mit einer guten Lüftung von Ställen und Lagerhallen die Brandgefahr weiter senken.

Passiver Brandschutz

Neben diesen aktiven Brandschutzmethoden ist auch der passive Brandschutz sehr wichtig. Die Nutzung von Material, dass Brände an der Ausbreitung hindert, kann relativ kostengünstig große Schäden verhindern. Auch die Anordnung der Gebäude auf dem Gelände des landwirtschaftlichen Betriebs kann schon die Ausbreitung eines Feuers eindämmen. Oft sind die einfachsten Maßnahmen hier die wirksamsten.

Das Personal ist ein wichtiger Faktor

In größeren Betrieben lohnt es sich für alle Brandschutzmaßnahmen einen speziell geschulten Brandschutzbeauftragten zu ernennen. Gleichzeitig sind eine ständige Schulung und eine Einbeziehung aller Mitarbeiter in den Brandschutz sehr wichtig. Schließlich sehen viele Augen mehr als zwei.

Fazit

Wer schon etwas mehr Erfahrung in der Landwirtschaft hat, der weiß, dass es zahlreiche Gefahren für ein Feuer in einem landwirtschaftlichen Betrieb gibt. Allerdings kann man mit ein wenig Vorsicht die meisten Risiken minimieren. Feuer entstehen meist durch Unachtsamkeit und ein Nichteinhalten der Regeln für den Brandschutz. Brandschutz Spezialisten wie ProSafeCon unterstützen Firmen bei der Einhaltung der Vorgaben und kommen als externe Brandschutzbeauftragte vor Ort in den Betrieb.

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