Bad Kreuznach (agrar-PR) - Wenngleich erst Mitte Juli des Jahres statistisch gefestigte Zahlen zur Verteilung der Anbauflächen in Rheinland-Pfalz vorliegen, geht die Landwirtschaftskammer von einer Verringerung der Braugerstenflächen aus. Aus dem Zusammenfügen von Eindrücken aus den traditionellen Anbauregionen leiten die Kammerexperten das Wiedereinsetzen eines Negativtrends ab, der im letzten Jahr gestoppt oder sogar zum Positiven hin gewendet schien. Die unsichere Marktentwicklung hat demnach viele Landwirte bei der Aussaat veranlasst, sich gegen Braugerste und für verschiedene Anbaualternativen zu entscheiden.
Nach Bestandsaufnahmen in den einzelnen Gemarkungen rechnet die Kammer mit einem Rückgang der Anbaufläche bei Braugerste in Rheinland Pfalz um etwa 10 bis 12 Prozent. Ausgehend von über 59.000 ha (2008) läge sie damit knapp über 50.000 ha und damit wieder deutlich unter dem Niveau von 2007 (54.000 ha). Bundes- und EU weit wird mit einem Rückgang der Anbaufläche für Braugerste von 15 bzw. 5 Prozent gerechnet. Überproportional weniger wird in diesem Jahr in Niedersachsen Braugerste angebaut (minus 23 Prozent). Wegen eines Überhangs von etwa 1,2 Mio. Tonnen Braugerste aus der Ernte 2008, wird aber EU-weit nicht mit einer Verknappung der Rohstoffversorgung der Mälzer- und Brauereien gerechnet. Zudem präsentieren sich die Bestände landesweit gut und lassen bei weiter positivem Witterungsverlauf mit ausreichender Niederschlagsversorgung eine durchschnittliche Ernte erwarten.
Die Anbaufläche von Winterweizen, die in Rheinland-Pfalz 2008 bei 111.000 ha lag, wird in diesem Jahr nur geringfügig darunter liegen. Bei einer Silomaisanbaufläche von etwa 24.000 ha (2008), erwartet die Kammer für 2009 wegen zurückhaltender Investitionen in den Bereich Biogas keine wesentliche Zunahme.