25.03.2011 | 13:00:00 | ID: 8792 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarwirtschaft

Brot muss nicht teurer werden!

Bonn (agrar-PR) - RLV: Weizenpreis macht nur noch einen verschwindend geringen Anteil bei der Brotherstellung aus.
An den internationalen Getreidemärkten explodieren die Rohstoffpreise. Deswegen wird das Brot teurer? Irrtum! Wie der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) mitteilt, macht der Erzeugerpreis nur noch einen verschwindend geringen Anteil bei der Brotherstellung aus. Wer höhere Brotpreise mit gestiegenen Weizenpreisen begründet, führt den Verbraucher in die Irre. Was auf den ersten Blick logisch erscheint, muss beim näheren Hinsehen deutlich hinterfragt werden.

Zur Verdeutlichung macht der RLV folgende Rechnung auf: Zum Brötchenbacken benötigt ein Bäcker etwa 34 g Brötchenmehl. Bei einem Ausmahlungsgrad von rund 70 % sind das nur 49 g Weizen. Der Landwirt als Rohstofflieferant des Weizens bekommt bei einem Getreidepreis von augenblicklich 22,50 €/dt nur rund 1,1 Cent. Im vergangenen Jahr erhielten die Landwirte 13 €/dt Weizen und 0,6 Cent pro Brötchen. Das heißt: Die „Materialkosten“ für den Bäcker haben sich gerade mal um 0,5 Cent pro Brötchen erhöht. Erst bei einem für Landwirte wohl schwindelerregenden Getreidepreis von 36 €/dt dürften Brötchen um 1 Cent teurer werden. Zur Erinnerung: Im März 2008, als die Weizenpreise mit 25,40 €/dt einen bisher nicht gebrochenen Rekord erreicht hatten, wollte man die Verbraucher mit der gleichen Argumentation irreführen.

Der Verbraucher wird sich fragen müssen, warum die Brotpreise eigentlich nicht in den vergangenen zwei Jahren gefallen seien, so der RLV weiter. Bekanntlich seien die Getreidepreise in diesem Zeitraum von 25 €/dt auf unter 10 €/dt gesunken. Seinerzeit habe die Branche eben mit jenem geringen Anteil der Getreidepreise an den Gesamtherstellungskosten argumentiert. Maßgeblich für den Preis scheinen Energie- und Personalkosten zu sein. „Was damals richtig war, kann heute nicht falsch sein“, betont der RLV und erinnert daran, dass die Getreidepreise in den 80er, 70er und sogar 60er Jahren weit über den heutigen gelegen hätten; die Brötchen seien damals aber deutlich billiger gewesen. (rlv)
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