Bonn (agrar-PR) - Das meiste Geld erzielen deutsche Landwirte aus
dem Stall und nicht vom Acker. Wie der Rheinische
Landwirtschafts-Verband (RLV) mitteilt, blieb dabei die Milch mit einem
Produktionswert von 7,1 Mrd. € im vergangenen Jahr wieder die wichtigste
Geldquelle der Bauern.
Es folgten die Schweineerzeugung mit 6,3 Mrd. €, Futterpflanzen mit
5,3 Mrd. € vor Getreide mit 4,6 Mrd. € Produktionswert und der
Rinderproduktion mit 3,5 Mrd. €.
Im vergangenen Jahr lag der Produktionswert der deutschen
Landwirtschaft insgesamt bei geschätzten 43,4 Mrd. €. Im Vergleich zum
Vorjahreswert von 50 Mrd. € ist das ein Minus von 6,6 Mrd. € oder über
13 %. Gut vier Fünftel dieses Verlustes gehen auf das Konto
eingebrochener Erzeugerpreise in den Bereichen Milch und Getreide. Aber
auch bei Ölsaaten, Rindern, Schweinen und Geflügel gab es
Umsatzeinbußen, während die Produktionswerte von Eiern und Zuckerrüben
zulegen konnten.
Preiseinbrüche um rund ein Drittel lassen den Erzeugungswert für
Getreide in 2009 trotz wieder guter Ernte um etwa 2,5 bis 3 Mrd. €
geringer ausfallen. In ähnlicher Größenordnung sinkt auch der
Produktionswert bei Milch. Auf das gesamte Jahr 2009 bezogen sind die
Milcherzeugerpreise gegenüber dem Vorjahr umcirca 28 % zurückgegangen.
Preisrückgänge führten auch bei Rindern, Schweinen und Geflügel im
Jahresdurchschnitt zu merklichen Einbußen. Anders bei Eiern, hier
verknappte das Auslaufen der Käfighaltung das Angebot. Die Konsequenz
daraus waren deutlich höhere Erzeugerpreise.
Ein erster Blick in das Jahr 2010 zeigt, dass sich die
wirtschaftliche Lage der deutschen Landwirtschaft zwar etwas erholen
wird, aber noch lange nicht so stark, um an die relativ guten Ergebnisse
der Jahre 2007 und 2008 anzuknüpfen. Unter der Annahme
durchschnittlicher Ernten dürften die im Spätherbst 2009 abzusehenden
Entwicklungen auf den internationalen und nationalen Märkten nach
Einschätzung des RLV zu einer leichten Steigerung des Produktionswertes
auf etwa 44,5 bis 45 Mrd. € (+ 3 %) führen.