Hannover (agrar-PR) - China steht unter den größten Schweinefleischerzeugern der Welt ganz
vorn. Mit einer Produktion von 48,5 Mio. Tonnen (t) Schlachtgewicht hat
das Land der Mitte den ersten Rang der wichtigsten Erzeugerländer für
Schweinefleisch behauptet, berichtet der Landvolk-Pressedienst nach
Berechnungen des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums. Damit wird
in China rein rechnerisch fast jedes zweite Schwein weltweit gemästet,
die Produktion hat gegenüber dem Jahr zuvor um knapp fünf Prozent
zugelegt. Den zweiten Platz beansprucht mit rund 22 Mio. t die EU-27,
auch wenn die Erzeugung zum Jahresende das Vorjahresniveau um 2,65
Prozent verfehlt haben dürfte. Denn die USA folgen erst mit großem
Abstand und einer Schweinfleischerzeugung von 10,45 Mio. t auf Platz
drei. Brasilien dürfte in diesem Jahr 3,12 Mio. t Schweinefleisch und
damit rund 3,3 Prozent mehr erzeugen als im Jahr zuvor. Die größte
Produktionssteigerung zeichnet sich jedoch für Russland ab, und zwar um
rund 6,8 Prozent auf 2,2 Mio. t Schweinefleisch. Weltweit wird mit
einer Produktionssteigerung um 1,7 Prozent auf 100,24 Mio. t gerechnet.
Der weltweite Verbrauch von Schweinefleisch dürfte um den gleichen
Prozentsatz steigen und soll zum Jahresende insgesamt gut 100,02 Mio. t
erreichen. Doch die Nachfrage soll sich nicht in allen Ländern erhöhen.
Am deutlichsten soll der Schweinefleischverbrauch in China und in
Brasilien steigen. So wird für China mit einer Nachfragesteigerung um
rund vier Prozent auf 48,3 Mio. t gerechnet, während der Verbrauch in
Brasilien um 3,68 Prozent auf 2,48 Mio. t zunehmen soll. Auch die
US-Bürger sollen mit knapp 8,93 Mio. t rund 1,35 Prozent mehr
Schweinefleisch konsumieren als im vergangenen Jahr. Dagegen soll die
Nachfrage in der EU zum Jahresende um rund ein Prozent auf 20,8 Mio. t
gesunken sein. Sogar um rund fünf Prozent auf 2,95 Mio. t soll der
Schweinefleischverbrauch in Russland schrumpfen.
Trotz der weltweit gestiegenen Nachfrage ist der internationale
Handel mit Schweinefleisch gegenüber 2008 eingebrochen. So schätzt das
amerikanische Landwirtschaftsministerium den weltweiten Importbedarf
für dieses Jahr auf 5,32 Mio. t, damit würde das Vorjahresergebnis um
rund zehn Prozent verfehlt. Allein die Einfuhren Chinas sollen um knapp
zwei Drittel gesunken sein, seitdem das Land die Veredlungsindustrie
ausbaut und die Seuchenprophylaxe immer besser wird. Russland ist ein
wichtiger Absatzmarkt für europäisches Schweinefleisch, ist aber durch
die Finanzkrise stark getroffen worden, sodass die Importe um 28
Prozent auf 750.000 t sinken sollen. Zusätzlich macht den europäischen
Exporteuren der schwache US-Dollar zu schaffen, der die
Wettbewerbsfähigkeit der Euro-Länder schwächt. Profitieren können neben
den Amerikanern vor allem die Brasilianer, die ihr Schweinefleisch
konkurrenzlos günstig am Weltmarkt anbieten können.