Braugerste weist im Vergleich zu anderen
Getreidekulturen wie zum Beispiel Weizen eine deutlich geringere
Ertragshöhe auf. Zudem muss Braugerste qualitative Anforderungen
erfüllen. Werden diese nicht erreicht, ist dies für den Erzeuger mit
Preisabschlägen verbunden: Bei den erheblichen Qualitätsverlusten im
Erntejahr 2010 war vielfach lediglich eine Vermarktung als
Futtergetreide zu den niedrigen Preisen möglich. Der DBV bemängelt, dass
die Brauer dieses Risiko im Braugerstenanbau bei grundsätzlich
niedrigeren Erträgen nicht durch entsprechende Preisaufschläge
entlohnten. Zudem fehlten den Landwirten langfristige Verträge, um den
Anbau von Braugerste wieder attraktiver werden zu lassen.
Dabei würde eine Renaissance des heimischen
Braugerstenanbaus auch im Sinne der Brauer sein. Eine bessere
Preisgestaltung sei aufgrund höherer Zahlungsbereitschaft der
Verbraucher für regionale Produkte möglich. Notwendig sei deshalb, das
Bier über das Argument der regionalen Nähe im Markt zu positionieren.
Aus Sicht des DBV ist eine solche Positionierung nur dann glaubwürdig,
wenn auch regionale Rohstoffe beim Bierbrauen verwendet werden. Eine
Zunahme des heimischen Braugerstenanbaus könne über entsprechende
Vorvertragssysteme erreicht werden. Die höhere Zahlungsbereitschaft des
Verbrauchers für regionale Produkte müsse dann aber auch beim Landwirt
ankommen, forderte der DBV. Landwirte mit Braugerste bieten solche
Gespräche über den Abschluss von Vorkontrakten den Marktpartnern an.
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