Hannover (agrar-PR) - Die deutschen Mischfutterhersteller haben ihre Produktion im
abgelaufenen Wirtschaftsjahr 08/09 (Juli bis Juni) deutlich gedrosselt.
Und das, obwohl die Rohstoffpreise gegenüber dem Jahr 07/08 zum Teil
deutlich zurückgegangen sind, zitiert der Landvolk-Pressedienst Angaben
des Deutschen Verbandes Tiernahrung (DVT). Demnach haben die deutschen
Mischfutterwerke 2008/09 insgesamt knapp 21,18 Mio. Tonnen (t) Futter
ausgestoßen, das waren rund 3,2 Prozent weniger als im Wirtschaftsjahr
zuvor. Besonders deutlich nahm die Herstellung von Mischfutter für
Rinder ab, und zwar um 5,9 Prozent auf 6,03 Mio. t. Kräftig
zurückgegangen ist auch die Herstellung von Leghennenfutter, mit 2,02
Mio. t wurde das Produktionsniveau von 2007/08 um 4,8 Prozent
unterschritten. Dagegen nahm die Produktion in der mengenmäßig
wichtigsten Sparte, dem Schweinemischfutter, nur um 1,8 Prozent auf
9,01 Mio. t ab. Ebenfalls moderat sank die Produktion von Futter für
Mastgeflügel, und zwar um 0,5 Prozent auf 3,26 Mio. t. Die Herstellung
sonstiger Mischfutterarten, darunter auch Milchaustauscher für Kälber
und Pferdefutter, wurde gegenüber dem Wirtschaftsjahr 2007/08 um 3,47
Prozent auf rund 0,86 Mio. t gedrosselt.
Die relativ moderate Abnahme der Schweinefutterproduktion werten
Marktkenner als erfreulich, da sie dies als einen Hinweis darauf
deuten, dass die deutschen Schweinehalter ihr mittlerweile erreichtes
Produktionsniveau halten können. Allerdings stößt der Absatz von
Schweinemischfutter nach dem kräftigen Wachstum der vergangenen Jahre
nun wohl an Grenzen. Dagegen hatten die Hersteller den Ausstoß von
Mischfutter für Legehennen reduziert, da sie nach dem Verbot der
klassischen Käfighaltung und der nachfolgenden Umstellung der
Haltungssysteme sowie damit verbundener Betriebsaufgaben mit einem
kräftigen Nachfragerückgang gerechnet hatten. Auch für das laufende
Wirtschaftsjahr rechnen die Mischfutterproduzenten dementsprechend
nicht mit positiven Signalen in diesem Produktionssegment.
Die deutschen Milchviehhalter hatten ihren Kraftfuttereinsatz in der
Fütterung bereits in 2008 deutlich gedrosselt. Der DVT führte dies zum
einen auf die stark gesunkenen Milchpreise und zum anderen auf
hervorragende hofeigene Futtergrundlagen zurück. In diesem Jahr hält
die schwierige Situation der Milchviehhalter immer noch an,
gleichzeitig verfüttern viele Landwirte ihre hohe Getreideernte lieber
direkt auf dem Betrieb, als sie zu den derzeit niedrigen Preisen zu
verkaufen. Dabei hat die Branche aufgrund der seit Mitte des Jahres
2008 gesunkenen Rohstoffkosten auch die Futtermittelpreise deutlich
gesenkt. Und sie bleibt nach wie vor der bedeutendste Verarbeiter von
Getreide. Im Wirtschaftsjahr 2008/09 sind mehr als 9,9 Mio. t Getreide
in den Rezepturen verarbeitet worden, der Getreideanteil in den
Mischungen stieg auf 46,6 Prozent.