16.11.2011 | 09:00:00 | ID: 11412 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarwirtschaft

Deutschlands landwirtschaftlich genutzte Fläche drittgrößte in der EU - regionale Struktur vielfältig

München (agrar-PR) - Deutschland gehört neben Frankreich, Italien und Spanien zu den vier größten Agrarproduzenten in der Europäischen Union (EU).
Diese vier Länder tragen schon seit Jahren zusammengenommen zu mehr als der Hälfte der gesamten Bruttowertschöpfung der europäischen Landwirtschaft bei. Mit 16,7 Millionen Hektar (ha) verfügte Deutschland im Jahr 2010 zudem über die drittgrößte landwirtschaftlich genutzte Fläche in der EU. Hiervon lagen 3,1 Millionen ha in Bayern.

Dabei sind die Produktionsbedingungen der 299.000 landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland sehr vielfältig und von zahlreichen Kontrasten zwischen den Regionen gekennzeichnet. Die Haltung von Rindern bildet in den Voralpen und Mittelgebirgslagen, aber auch im Norddeutschen Tiefland den Produktionsschwerpunkt der meisten Landwirte. So werden in Bayern mit knapp 3,4 Millionen Rindern gut ein Viertel des deutschen Rinderbestands gehalten. Der Ackerbau ist dagegen für knapp drei Viertel der Betriebe in den fruchtbaren Bördegebieten zwischen Hildesheim und Magdeburg der dominierende Betriebszweig. Entlang des Rheins und seiner Nebenflüsse hat sich der Weinbau als Produktionsschwerpunkt etabliert.

Diese und weitere Regionalergebnisse der Landwirtschaftszählung 2010 haben das Statistische Bundesamt (Destatis), das Statistische Landesamt Baden-Württemberg und das Statistische Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein heute auf einer Pressekonferenz zum Thema „Agrarstrukturen in Deutschland – Einheit in Vielfalt“ anlässlich der Messe „Agritechnica 2011“ in Hannover vorgestellt.

Ein wichtiger Faktor in der deutschen Agrarlandschaft ist der Ökolandbau, der im Laufe der letzten zehn Jahre einen kontinuierlichen Aufschwung erfahren hat. Im Jahr 2010 war bereits mehr als jeder zwanzigste Landwirtschaftsbetrieb nach den Ökokriterien zertifiziert. Auch hier gibt es regionale Schwerpunkte: Mehr als die Hälfte der Ökobetriebe wirtschaftete 2010 in Bayern (5.700 Betriebe) und Baden-Württemberg (3.000 Betriebe). Absolut gesehen war die ökologisch bewirtschaftete Fläche in Bayern (190.600 Hektar), Brandenburg (140.300 Hektar), und Mecklenburg-Vorpommern (117.300 Hektar) am größten. Besonders hohe Flächenanteile von 15 % und mehr wurden gebietsweise im östlichen Brandenburg, in den Voralpen und in einzelnen Mittelgebirgsregionen erreicht.

Um ihre Einkommensmöglichkeiten zu erweitern, sind Landwirte zunehmend als „Energiewirte“ tätig. Bereits 37.400 Betriebe haben das Zukunftsfeld Erzeugung erneuerbarer Energien aus Wind, Sonne und nachwachsenden Rohstoffen für sich entdeckt. Der Schwerpunkt für diesen Betriebszweig liegt im Nordwesten und im Süden Deutschlands, wo insbesondere in Bayern 13.650 „Energiewirte“ tätig sind. Am häufigsten waren Investitionen in Solartechnik, deutlich kapitalintensiver und damit weniger häufig sind Windkraft- oder Biogasanlagen. In den ostdeutschen Bundesländern ergänzt fast jeder zehnte Betrieb seine Produktionspalette mit vertraglichen Arbeiten für andere Betriebe und Kommunen. Urlaub auf dem Bauernhof und weitere Aktivitäten im Bereich Fremdenverkehr und Freizeit sind die häufigsten Einkommenskombinationen von landwirtschaftlichen Betrieben in den klassischen Urlaubsregionen in den Alpen, an der Mosel, in Ostholstein und auf Rügen.

Weitere Regionalergebnisse zu Größe und Struktur landwirtschaftlicher Betriebe, deren Flächenbewirtschaftung und Viehhaltung, den Pachtentgelten und der Bewässerung als spezifischer Maßnahme der Bodenbewirtschaftung sowie zu den Themen Arbeitskräfte und Hofnachfolge finden sich in der Gemeinschaftsveröffentlichung der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder „Agrarstrukturen in Deutschland – Einheit in Vielfalt“. Diese steht auf der Internetseite www.statistikportal.de im Bereich Veröffentlichungen unter dem Stichwort „Landwirtschaftszählung 2010“ zum Download bereit. (statistik-bayern)
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