05.02.2009 | 10:35:00 | ID: 71 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarwirtschaft

Die Bodennutzung in Schleswig-Holstein 2008

Hamburg (agrar-PR) - – Endgültiges Ergebnis –
Der vorliegende Statistische Bericht enthält die endgültigen Ergebnisse der Bodennutzungshaupterhebung für den Erhebungsbereich landwirtschaftlicher Betriebe. Die Bodennutzungshaupterhebung, die 2008 in allen Erhebungsteilen repräsentativ auf Grundlage einer nach Betriebsformen und Betriebsgrößen geschichteten Stichprobe erfolgte, wurde als sogenannte „Integrierte Erhebung“ zusammen mit der Viehbestandserhebung im Mai durchgeführt. Die Darstellung der selbstbewirtschafteten Gesamtfläche, der Bewirtschaftungs- und Nutzungsarten und des Anbaus auf dem Ackerland erfolgt aufgegliedert nach Hauptnaturräumen.

Die selbstbewirtschaftete Gesamtfläche der landwirtschaftlichen Betriebe betrug 1,1 Mio. ha. Diese mit der Bodennutzungshaupterhebung 2008 erfasste Fläche entspricht 69 Prozent der Gebietsfläche des Landes Schleswig- Holstein. Die Fläche der Betriebe setzte sich aus 91 Prozent landwirtschaftlich genutzten Flächen (LF), 4 Prozent Waldflächen und 5 Prozent sonstigen Flächen (u. a. Öd- und Unland, Gewässer und Gräben, Gebäude-, Hof- und Wegeflächen) zusammen. Von der LF waren 67 Prozent Acker- und 32 Prozent Dauergrünland sowie 1 Prozent andere Flächen, die Haus- und Nutzgärten, Obstanlagen, Baumschulflächen sowie Flächen mit Weihnachtsbaumkulturen und Korbweiden umfassten. Während die Dauergrünlandfläche gegenüber dem Vorjahr um 9 Prozent auf 317 000 ha zurückging, nahm die Ackerfläche mit 673 000 ha um 3 Prozent zu.

Auf der Ackerfläche wurden im Berichtsjahr 345 000 ha (51 Prozent) Getreide1, 96 000 ha (14 Prozent) Raps und Rübsen, 13 000 ha (2 Prozent) Hackfrüchte, 1 800 ha (0,3 Prozent) Hülsenfrüchte, 8 500 ha (1,3 Prozent) Gemüse² und 198 000 ha (29 Prozent) Ackerfutterpflanzen angebaut.

Die Fläche mit Getreide1 erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 42 000 ha oder 14 Prozent. Dabei nahm der Anbau von Winterweizen um 24 000 ha auf 215 000 ha zu und lag damit um 13 Prozent über dem Vorjahreswert. Ebenso wurde der Gerstenanbau ausgeweitet, wobei sich die Fläche der Wintergerste nur um 5 000 ha oder 9 Prozent auf 66 000 ha erhöhte, während die der Sommergerste mit 4 000 ha um 38 Prozent auf 14 000 ha zunahm. Die mit Roggen bebaute Fläche verzeichnete in diesem Jahr mit einer Fläche von 29 000 ha eine Zunahme um 30 Prozent oder 6 600 ha. Der Anbau von Triticale blieb fast konstant und liegt in diesem Jahr bei 9 000 ha. Der Anteil des Wintergetreides an der Getreidefläche lag nach einer Zunahme von 13 Prozent bei 92 Prozent. Aus Sicht der Getreideverwendung ist bei den Flächen für Brotgetreide eine Zunahme um 15 Prozent auf 246 000 ha und bei den Flächen für Futtergetreide eine Erhöhung um 12 Prozent auf 99 000 ha festzustellen.

Die mit Ölfrüchten bebaute Fläche hatte mit 96 000 ha noch einen Anteil von 14 Prozent der Ackerfläche und zeigt in Jahresfrist eine deutliche Abnahme um 21 Prozent, wobei der Anbau der wichtigsten Ölfrucht Winterraps um knapp 25 000 ha oder 21 Prozent auf 95 000 ha abnahm. Bei Sommerraps und Rübsen gab es im laufenden Jahr einen Rückgang um 49 Prozent das entspricht einer Fläche von nur noch 360 ha.

Die Hülsenfruchtfläche nahm 2008 um 100 ha oder 6 Prozent auf 1 800 ha zu. Die Hackfruchtfläche verringerte sich um 27 Prozent auf 13 000 ha, wobei der Kartoffelanbau in Jahresfrist um 10 Prozent auf 5 400 ha abnahm und der Anbau von Zuckerrüben sogar um 37 Prozent auf 6 900 ha zurückging. Die Gemüseanbaufläche blieb mit 8 200 ha annähernd gleich. Hackfruchtfläche und Gemüseanbaufläche gemeinsam hatten im Berichtsjahr einen Anteil von 3 Prozent der Ackerfläche.

Der Ackerfutterbau stieg mit 198 000 ha um 16 Prozent, wobei der Ackergrasanbau mit 51 000 ha um 12 000 ha oder 30 Prozent deutlich und der Silomaisanbau um 6 Prozent auf 132 000 ha stieg. Die Übernahme der Daten aus den Sammelanträgen dürfte bei der Verschiebung des Dauergrünlandes in das Ackerland wegen der höheren Zahlungsansprüche eine Rolle gespielt haben. Beim Silomais ist die vermehrte Verwendung in Biogasanlagen für diesen Anstieg mit verantwortlich.

Durch Veränderung der EU-Flächenstilllegungsregelung hat die Brachfläche gegenüber 2007 stark abgenommen. Ihr Anteil an der Ackerfläche nahm von 4 Prozent im Vorjahr auf 1,4 Prozent im Berichtsjahr ab, das entspricht einer Fläche von nur noch 9 000 ha.

Erstmalig hat das Statistikamt Nord in diesem Jahr zur Entlastung der Landwirte einen Teil der Angaben aus den Anträgen auf Agrarförderung übernommen, anstatt die Bauern direkt nach ihren Anbauverhältnissen zu befragen. Dadurch kann es im Vergleich zu den Vorjahren bei einzelnen Ergebnissen zu methodisch bedingten stärkeren Abweichungen kommen.


1 Getreide ohne Mais
2 Gemüse einschließlich Erdbeeren und anderer Gartengewächse


Hinweis: Bundeszahlen veröffentlicht das Statistische Bundesamt in seiner Fachserie 3 „Land- und Forstwirtschaft, Fischerei“, Reihe 3.1.2
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