Hannover (agrar-PR) -
Grasproben werden erneut untersucht - Untersuchungsergebnisse im Bereich Lebensmittel stehen nicht in Frage Bei
Routineuntersuchungen von Futtermitteln wurden im Jahr 2007 und bei
nachfolgenden Untersuchungen in 2008 und 2009 Belastungen von
Frischgrasproben aus dem Überflutungsbereich der Ems ermittelt, die zum
Teil über dem EU-weit festgelegten Summenhöchstgehalt für Dioxine und
dl-PCB lagen. Auf Grund dieser Ergebnisse wurden betroffene Flächen
gesperrt und ein risikoorientiertes Überwachungsprogramm für die auf
den Überflutungsflächen der Ems wirtschaftende Betriebe eingerichtet.
Jetzt vorliegende Hinweise deuten auf ein mögliches
Kontaminationsproblem mit dl-PCB in einem Trocknungsraum des
Futtermitteluntersuchungsinstitutes in Stade hin, der für die
Probenvorbereitung genutzt wurde. Daher werden die für Grasproben
vorliegenden Untersuchungsergebnisse derzeit überprüft. Erste
Ergebnisse dieser Überprüfung werden in der kommenden Woche erwartet.
Alle vom Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und
Lebensmittelsicherheit (LAVES) vorgelegten Untersuchungsergebnisse von
Lebensmitteln sind von dieser Kontaminationsproblematik nicht betroffen
und stehen nicht in Frage.
Hintergrund zur Dioxin / dl-PCB-Problematik bei Lebensmitteln:
In Zusammenhang mit den ersten Untersuchungen der Frischgrasproben
wurden aus Gründen des vorbeugenden Verbraucherschutzes auch
Lebensmittelproben untersucht. Als Ergebnis musste in Niedersachsen
eine generelle Belastung von Schaflebern mit Dioxinen und dl-PCB
festgestellt werden, die in der Folgezeit auch bundesweit bestätigt
wurden. Schaflebern sollen seitdem nicht mehr als Lebensmittel in den
Verkehr gebracht werden.
Für Rindfleisch und Rinderleber lässt sich eine solche generelle Belastung nicht feststellen.
Niedersachsens Minister für Ernährung, Landwirtschaft,
Verbraucherschutz und Landesentwicklung, Hans-Heinrich Ehlen,
unterstreicht: "Die in Niedersachsen getroffenen Maßnahmen in Bezug auf
die Lebensmittel sind und bleiben richtig und notwendig! Die
Überprüfung der Futtermittelergebnisse hat keinen Einfluss auf diese
Maßnahmen."
Weitere Konsequenzen aus der möglichen Kontaminationsproblematik
können erst nach Vorliegen der neuen Untersuchungsergebnisse geprüft
werden.