München (agrar-PR) - Über 50 000 Jungrinder und Kühe machen sich in den nächsten Wochen
wieder auf den Weg von den rund 1 400 oberbayerischen Almen und
schwäbischen Alpen zu ihren Winterquartieren in den Tallagen. Wie
Landwirtschaftsminister Helmut Brunner am Freitag beim Viehscheid in
Oberstaufen mitteilte, war der zu Ende gehende Bergsommer für die Alm-
und Alpbauern „eher durchwachsen und unberechenbar“. Die wechselhafte
Witterung – Nässe im Mai und August, Hitze im Juli – habe den
Futteraufwuchs auf den Weiden beeinträchtigt. In einigen Fällen musste
deshalb Heu und Silage zugefüttert werden. Der Viehbestand befindet sich
laut Brunner in „guter gesundheitlicher Verfassung“. Allerdings waren
auch wieder Tierverluste zu beklagen, wenn auch weniger als in den
vergangenen Jahren: Rund 100 Rinder kamen bei Abstürzen oder durch
Blitzschlag ums Leben.
Nach Auskunft des Ministers verbrachten
auf den 689 Alpen im Allgäu 31 000 Rinder, 450 Pferde, 500 Schweine
sowie 400 Schafe und Ziegen den Sommer auf rund 21 000 Hektar
Alpflächen. Auf den 710 oberbayerischen Almen waren es 20 000 Rinder, 2
600 Schafe und Ziegen sowie 550 Pferde auf 20 000 Hektar. Brunner zeigte
sich erfreut über die auch heuer wieder hohen Auftriebszahlen. Dies sei
auch ein Verdienst bayerischer Agrarpolitik, insbesondere der
Einführung der Weideprämie vor zwei Jahren. Den Bergbauern und Hirten
dankte der Minister für ihr großes Engagement. „Ihre harte und oft
gefährliche Arbeit sichert den Erhalt und die Offenhaltung unserer
abwechslungsreichen Bergwelt und schafft wertvolle Lebensräume für
seltene Pflanzen und Tiere“, so Brunner. Diese einzigartige
Kulturlandschaft, in der jährlich Millionen Urlauber Erholung suchen,
sei die entscheidende Grundlage für den Tourismus im Alpenraum.