Bad Kreuznach (agrar-PR) - Die detaillierte Auswertung der
Buchführungsergebnisse des Wirtschaftsjahres 2008/2009 in mehr als
1.000 landwirtschaftlichen und weinbaulichen Betrieben belegen nunmehr
schwarz auf weiß die einkommensmäßige Talfahrt eines Großteils der
Betriebe in Rheinland-Pfalz. Lediglich im Veredlungsbereich konnte ein
deutliches Plus - allerdings ausgehend von einem sehr niedrigen Niveau
- verzeichnet werden. Im Weinbau ist die Situation bei Flaschenwein
vermarktenden Betrieben größtenteils als gut zu bezeichnen, wohingegen
sich die wirtschaftliche Situation bei Fassweinbetrieben infolge der
deutlich schwächer gewordenen Preise verschlechtert hat.
Durch
den freien Fall der Milchviehpreise im Sommer 2009 auf bis zu 20 Cent
pro Liter sind die Betriebsergebnisse in diesem Sektor um dramatische
37 Prozent gefallen. Erfreulicherweise gingen die
Milchauszahlungspreise der letzten Monate wieder etwas nach oben,
allerdings liegen die derzeit ausgezahlten rd. 26 Cent pro Liter
deutlich unter dem Preis, den man als Milchviehhalter erzielen muss, um
betriebswirtschaftlich in die Gewinnzone zu kommen. Bei
Ackerbaubetrieben hat sich die Situation nicht ganz so schlecht
entwickelt, wie befürchtet worden war. Dennoch fielen in diesem Bereich
die Betriebsergebnisse gegenüber dem Vorjahr im Durchschnitt um 6,4
Prozent. Die Veredlung, also die Nutztierhaltung mit Umwandlung
pflanzlicher Produkte in höherwertige tierische Produkte, konnte sich
im vergangenen Jahr nach extremen Gewinneinbrüchen im davorliegenden
Jahr, wieder etwas erholen, ist aber vom Niveau früherer Jahre noch
deutlich entfernt.
Unter den Weinbaubetrieben sind vor allem
die Fassweinvermarkter von den hier in den letzten zwei Jahren
dramatisch gefallenen Preisen stark betroffen und hjatten
entsprechende Einkommensrückgänge. Für das laufende Wirtschaftsjahr
2009/2010 wird infolge unterdurchschnittlicher Erntemenge des
Jahrgangs 2009 im Fassweinbereich keine Erholung erwartet. Vielmehr
bleibe abzuwarten, wohin die weitere Preisentwicklung gehen wird, was
im sehr komplexen Marktgeschehen, in dem auch der Export eine große
Rolle spielt, von vielen Einflussgrößen abhängt.