16.10.2009 | 00:00:00 | ID: 3046 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarwirtschaft

Erfolgreiche Partnersuche bei der Förderung im ländlichen Raum - Brandenburger Agrarbericht 2009

Potsdam (agrar-PR) - Der Bericht zur Land- und Ernährungswirtschaft des Landes Brandenburg – kurz auch Agrarbericht genannt – ist ab heute über das Internetangebot des Brandenburger Agrar- und Umweltministeriums unter www.mluv.brandenburg.de abrufbar. In gedruckter Form ist der Bericht über die Pressestelle des Ministeriums zu bestellen.


Für den Berichtszeitraum 2008 sind die Auseinandersetzungen um den so genannten health check, also die Neuausrichtung der EU-Förderpolitik für die ländlichen Räume und die Landwirtschaft, sowie die Folgen der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise maßgeblich. Die Milchpreisdebatte hat sich zum Dauerbrenner entwickelt.

Brandenburgs Agrar- und Umweltminister Dietmar Woidke (SPD): „Dennoch ist es auch unter diesen schwierigen Rahmenbedingungen gelungen mithilfe von EU-, Bundes- und Landesmitteln, Investitionen voranzubringen, Arbeitsplätze zu sichern oder sogar neue zu initiieren, das Leben in den Dörfern, aber auch in Klein- und Mittelstädten sowie in den ländlich geprägten Ortsteilen größerer Städte zu verbessern. Wenn heute zum Beispiel in Prötzel die Arbeit an der historisch bedeutsamen Dorfkirche in eine neue Etappe geht und wenn am Sonntag in Oranienburg die 4. Brandenburger Landesgartenschau erfolgreich endet, dann sind die Vorarbeiten dafür 2008 geleistet worden. Als richtig hat sich die Verlagerung von Verantwortlichkeiten an die LEADER-Gruppen der Kreise sowie an den Landessportbund, den Landesfeuerwehrverband sowie an den Landesanglerverband erwiesen. Damit engagieren sich Partner bei der Auswahl und Qualifizierung von Projekten, die einerseits landesweit aktiv sind, andererseits ihre lokale Sachkenntnis gut einbringen.“

Im Rahmen der 1. Säule (Direktzahlungen an die landwirtschaftlichen Unternehmen) der gemeinsamen Agrarpolitik der EU wurden 2008 391,6 Mio. € – ausschließlich EU-finanzierte – Mittel ausgereicht, davon allein 372,2 Mio. € für die Betriebsprämie.

Für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER = 2. Säule) bietet der Bericht den Überblick über die Ergebnisse in den vier Förderschwerpunkten. Einen Überblick über das Förderspektrum gibt das „ELER-Projekt des Monats“ unter: www.eler.brandenburg.de.

Im Schwerpunkt Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Land- und Forstwirtschaft sind rund 40 Prozent der Fördermittel für die Verbesserung der landwirtschaftlichen Infrastruktur vorgesehen. Einen großen Stellenwert haben auch Wiederaufbaumaßnahmen nach Naturkatastrophen und die Modernisierung landwirtschaftlicher Betriebe. Für Letzteres sind 18. Mio. € geflossen.

2008 wurden – zunächst aus Bundes- und Landesmitteln – 33 Hochwasserschutzanlagen und die Deichrückverlegung Lenzen gefördert. Insgesamt wurde 2008 eine Fläche von 7.761 ha vor Hochwasser geschützt und 29,8 Mio. € ausgezahlt. ELER-Mittel werden erst ab 2009 eingesetzt.

1,2 Mio. € erhielten Brandenburger Waldbesitzer 2008 für Vorsorgemaßnahmen gegen Waldbrand.

37 Mio. € sind für Agrarumweltmaßnahmen im Rahmen der Kulturlandschaftsprogramme 2000/2007 zur Verfügung gestellt worden.

2008 wurden 17,45 Mio. € als Ausgleichszulage für Landwirte in benachteiligten Gebieten. 93.000 € wurden für die Ausgleichszulage Spreewald aufgewendet. Davon profitiert insbesondere auch die Tourismuswirtschaft der Region.

3,6 Mio. € kamen zum Einsatz für Nutzungseinschränkungen im Rahmen des Schutzgebietsystems NATURA 2000 auf rund 23.500 ha und 37 Mio. € für Agrarumweltprogramme.

Für Unternehmensgründung und -entwicklung wurden bis Ende 2008 52 Vorhaben mit 2,6 Mio. € bereitgestellt.

Das Interesse an einer Förderung in der Dorferneuerung und -entwicklung ist ungebrochen. Hier wird in diesem und im kommenden Jahr der Höhepunkt der laufenden EU-Förderperiode erwartet. Mit den geplanten Einsatz von 96 Mio. € sollen bis 2013 2.500 Vorhaben in 500 Dörfern gefördert werden, von denen mindestens 25 Prozent der Brandenburgerinnen und Brandenburger profitieren.

Im Wirtschaftsjahr 2007/08 sind die Preise landwirtschaftlicher Produkte insgesamt um 15,2 Prozent gestiegen, wobei Getreide, Ölpflanzen und Milch ein deutlich höheres Niveau verzeichneten.

Die landwirtschaftlich genutzte Fläche belief sich im Jahr 2008 auf 1.323.600 ha. Der Ackerflächenanteil lag bei 78,3 Prozent, 21,3 Prozent der LF sind Grünlandflächen. Die landwirtschaftlichen Unternehmen wirtschaften weitgehend auf der Basis von Flächenpacht (79,3 Prozent, Stand 2007).

139.000 ha LF werden von der BVVG verwaltet. Diese Flächen sind überwiegend langfristig an Juristische Personen (67,9 Prozent) verpachtet.

Gegenüber dem Vorjahr ist die Getreideanbaufläche mit 53,2 Prozent Flächenanteil gestiegen, dagegen nahm die Anbaufläche für Hülsenfrüchte um 26,3 Prozent nochmals erheblich ab.

Der Gesamtgetreideertrag lag 2008 mit 45,2 dt/ha um 2,5 Prozent über dem des Vorjahres und um 4,5 Prozent unter dem Mittel der Jahre 2003 bis 2007.

Der Anbau nachwachsender Rohstoffe belief sich auf 64.200 ha, 52.400 ha davon wurden für den geförderten Anbau von Energiepflanzen genutzt.

Die gartenbaulich genutzte Fläche sank geringfügig auf 11.500 ha. Flächenausdehnungen erfuhren Gemüse unter Glas und Spargel während die Erdbeer- und die Zierpflanzenflächen zurückgingen.

Der Rinderbestand umfasste 587.500 Tiere, davon 167.000 Milchkühe.

Der Schweinebestand sank erzeugerpreisbedingt insgesamt um 10,6 Prozent, der Zuchtsauenbestand um 8,9 Prozent.

In der Schafhaltung ist der Bestand um 2,3 Prozent auf 126.100 Tiere wiederum zurückgegangen.

Der Pferdebestand betrug rund 34.000 Tiere.

Die Jahresleistung der unter Milchleistungsprüfung stehenden Kühe betrug 8.800 kg bei 4,05 Prozent Fett und 3,40 Prozent Eiweiß.

Die Zahl der Betriebe des ökologischen Landbaus stieg auf 901, die von ihnen bewirtschaftete Fläche hat mit 135.100 ha nicht wesentlich zugenommen. Mit einem Flächenanteil von 10 Prozent der Agrarfläche erreicht Brandenburg deutschlandweit den höchsten Wert.

Der Gesamtumsatz der brandenburgischen Ernährungswirtschaft lag mit 3,2 Mrd. € um 10 Prozent über dem Vorjahresniveau, wobei die Anzahl Betriebe konstant blieb, die Beschäftigtenzahl jedoch um 3,2 Prozent zunahm.
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Telefon: 0331-866/7019
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Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg (MLUK)
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