Hannover (agrar-PR) - Auf den leichteren Sandböden ohne künstliche Beregnungsmöglichkeit
sorgen sich die Bauern mittlerweile massiv um ihre Ernte, aber auch auf
besseren Standorten ist der Wasserhaushalt nach einer Umfrage des
Landvolks Niedersachsen äußerst angespannt. Getreide, Raps, Mais und
Rüben brauchen nach wochenlanger Trockenheit dringend Regen. Noch
könnten baldige Regenfälle zumindest auf den Böden mit guter
Wasserspeicherkapazität einiges ausgleichen, doch auf den Sandböden
sind bereits deutliche Trockenschäden sichtbar. Besonders die
Wintergerste leidet unter dem Wassermangel und reift jetzt sehr schnell
ab. Die Bauern sprechen von „Notreife“, bei der es zu vermehrter
Ausbildung von Kümmerkorn und dadurch Ertragsminderungen kommt.
Fachleute halten auf den trockenen Sandböden schon jetzt Mindererträge
bis zu 30 Prozent für möglich. Für derart geschädigte Gerste käme der
Regen bereits zu spät und würde durch erneutes Austreiben der Pflanzen,
den Zwiewuchs, sogar weitere Probleme verursachen. Auch Triticale und
Weizen zeigen zunehmend Zeichen von Trockenschäden. Bisher gute
Bestände rollen die Blätter ein und reagieren damit auf die
Wasserknappheit. Sommergerste und Hafer stocken im Wachstum, auch hier
sind Ertragseinbußen programmiert. Lediglich Rüben und Mais haben sich
bisher gut entwickelt. Die jungen Pflänzchen haben noch keinen großen
Wasserbedarf, sie profitieren eher von den hohen Temperaturen, die das
Wachstum fördern. (LPD 22/2009)